Mülheim. . Die Sanierung von Turnhallen verzögert sich. Die Stadt zieht andere Projekte wegen erwarteter Fördergelder vor. Personalengpass bleibt Problem.

Die Sanierung von Turnhallen muss verschoben werden. Der Immobilien-Service sieht sich aus mehreren Gründen dazu veranlasst: Zum einen werden andere Baumaßnahmen vorgezogen, weil es dafür Fördergelder gibt. Außerdem erfordere der Brand an der Gesamtschule Saarn eine Änderung der Bauplanung, erklärte der Leiter des städtischen Immobilien-Services, Frank Buchwald. Er gestand vor Sportpolitikern ein, dabei kein gutes Bauchgefühl zu haben, denn viele Vereine und Schulen warten seit Längerem auf die Modernisierung ihrer Sportstätten. Insgesamt hat die Stadt zehn Hallen aufgelistet, die in den nächsten Jahren erneuert werden müssen.

Aktuelle Ereignisse wie der Brand in Saarn zwingen die Stadt immer wieder zum Umplanen. So musste jetzt auch wieder die Sporthalle an der Nordstraße wegen Legionellen geschlossen werden. Diese wurden in der Sporthalle an der Prinzeß-Luise-Straße wiederum erfolgreich bekämpft, dafür gibt es dort jetzt einen Dachschaden und einen Schimmelpilzbefall. „Es sieht nicht gut aus“, so Buchwald. Der sportpolitische Sprecher der CDU, Werner Oesterwind, wertet die erneuten Verzögerungen bei den Turnhallen als „schlechte Sache für den Sport“.

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Dem Immobilien-Service fehlt schon länger Personal

Mehr Projekte kann die Stadt derzeit aber auch nicht stemmen. Buchwald weist erneut auf fehlendes Personal hin. „Wir haben jetzt über ein Jahr mit minus vier Stellen arbeiten müssen.“ Es mangelt an Ingenieuren. Drei von vier Stellen habe man jetzt zwar besetzen können, doch Zweifel bleiben: „Gerade Fachplaner sind schnell wieder weg, wenn sie woanders eine besser dotierte Stelle finden“, berichtet der Chef des Immobilien-Services. Froh sei man, dass nun für die Planung der Dreifachturnhalle an der Südstraße ein Planungsbüro gefunden worden sei. Sportdezernent Ulrich Ernst glaubt, dass die Stadt gut beraten ist, verstärkt auf externe Ressourcen zurückzugreifen.

Die Sportpolitiker forderten die Stadt auf, sich um Planer des Bundes zu bemühen. Dort soll es freie Kapazitäten geben. Doch die Bundesplaner sitzen in der Regel in Berlin oder in Bonn. Buchwald will die Anregung aufgreifen, zweifelt jedoch, dass die Mitarbeiter für Mülheim zu gewinnen sind.