Das MPI für Chemische Energiekonversion wächst: Neue Mitarbeiter fangen an. Und vor der Tür steht schon bald der Rohbau des Werkstattgebäudes.

Anfang September war Spatenstich. Nun, kurz vor Weihnachten, steckt das Max-Planck-Institut (MPI) für Chemische Energiekonversion mittendrin in den Bauarbeiten. Man will wachsen: Der Satz ist kein Lippenbekenntnis mehr, er ist Fakt. Zu beobachten jeden Morgen ab 6 Uhr, wenn an der Stiftstraße die Scheinwerfer angehen und die Motoren von Kran, Bagger und Co. Das MPI wird größer, es verändert sich – und mit ihm das Kahlenbergviertel.

350 bis 400 Menschen sollen letztlich im Institut arbeiten. Letztlich, das heißt wohl im Jahr 2021. Aufgestockt wird das Personal nach und nach. Schon jetzt sind zu den einst rund 220 Mitarbeitern einige Dutzend hinzugestoßen. Prof. Serena De Beer, seit März in Mülheim, stellt ein. Und auch Prof. Dr. Walter Leitner, der im Oktober gekommen ist, baut seine Mannschaft auf. Wenn Prof. Dr. Frank Neese 2018 ans MPI für Kohlenforschung wechselt, bilden De Beer und Leitner gemeinsam mit Prof. Dr. Robert Schlögl das Führungsteam des MPI für Chemische Energiekonversion. „Mit Fertigstellung aller Gebäude“, so sagt der Technische Leiter Willi Schlamann, „wird ein vierter Direktor berufen.“

Bis 2021 sollen alle vier Gebäude stehen

Bis 2021 also dürften alle vier Gebäude stehen, schätzt Schlamann. Läuft alles nach Plan, wird 2020 als erstes das Werkstattgebäude mit Versuchshalle eingeweiht. Die Baugrube ist imposant. Jeder, der zum MPI möchte, muss derzeit an ihr vorbei und durch einen Tunnel aus Containern hindurch. Oben drüber transportiert derweil der stählerne Arm des Krans Baumaterialien aller Art. Und vorn – auf der für den Durchgangsverkehr gesperrten Stiftstraße – sorgen Lastwagen für Nachschub.

Die Architekten, die für all das emsige Tun verantwortlich sind, kommen vom Büro Nickl & Partner in München. Da sie nicht ständig vor Ort sein können, so Schlamann, haben sie Kollegen von „Ernst2“ aus Düsseldorf mit der Bauleitung beauftragt. Diese beziehen an der Kluse ein Interimsbüro in Containern.

Ab Sommer entstehen Labor- und Bürobauten

Auf der dem Institut gegenüberliegenden Straßenseite – auf dem Eckgrundstück zwischen Stiftstraße und Kluse – werden ab Sommer die Rohbauten eines Labor- und eines Bürogebäudes errichtet. Nach Schlamanns Vorstellung werden diese wohl ein halbes Jahr nach dem Werkstattgebäude fertiggestellt.

Im letzten Schritt, wenn die ersten Immobilien bezogen sind, sollen das jetzige Laborgebäude linker Hand vom Eingang des Instituts sowie das aktuelle Werkstatthaus abgerissen werden. Auf ihrem Grund wird ein Gebäude für Elektronenmikroskopie entstehen. Die Bauarbeiten vor der Tür – sie werden die Menschen im Viertel noch lang begleiten.