Mülheim. . Die neuen Räume an der Ruhrpromenade sind bald fertig. Mehr Bürgernähe soll mit der Partnerschaft von Ordnungsamt und Polizei erreicht werden.
- Polizei: Im Stadtquartier eine gute Lage mit kurzen Wegen in die Innenstadt und nach Eppinghofen
- Die Beamten haben noch viele Einsätze in den Szenebetrieben an der Sandstraße
- Ein „Tuningtreff“ an der Mannesmannallee konnte von der Polizei aufgelöst werden
Endlich steht der Termin fest. „Die neue Stadtwache eröffnet am Donnerstag, 14. Dezember, zwischen Rathaus und Ruhrpromenade“, teilte Thomas Weise mit. Der Leiter der Polizeistabsstelle Mülheim verbindet mit der neuen Einsatzstelle eine größere Nähe seiner Kollegen zu den Bürgern, „weil wir im Stadtquartier eine gute Lage mit kurzen Wegen haben.“ Die Ansprechpartner des Ordnungsamtes sind für Bürger ebenfalls in knapp vier Wochen in der Stadtwache erreichbar.
An der noch jungen Straße Am Rathaus öffnen sich demnächst die Türen der Stadtwache, mit einer Fläche von 250 Quadratmetern. Auf einer Seite die Friedrich-Ebert-Straße und der Rathausmarkt, auf der anderen die Ruhrpromenade – Polizeibeamte und Mitarbeiter des Ordnungsamtes werden bald von dort aus auf Streife gehen, Einsätze in die Umgebung fahren. „Die Partnerschaft mit dem Ordnungsamt ist für uns neu. Aber wir sehen darin zahlreiche Vorteile der Zusammenarbeit auf kurzen Wegen“, erläuterte Thomas Weise den Mitgliedern der Bezirksvertretung 2. Zur Ruhrpromenade um die Ecke, in die Innenstadt und bis Eppinghofen sei es dann nicht mehr weit.
Vorbeugearbeit der Polizei hatte Erfolg
Was das Aufklären von Fällen oder die Vorbeugearbeit der Polizei betrifft, konnte Wiese den Ortspolitikern einige Erfolge aus den vergangenen Monaten mitteilen. So sei es gelungen, in Mülheim „führende Köpfe einer bekannten Einbrecherbande“ zu fassen. Das bedeute zwar noch keine Entwarnung. „Aber das war für uns ein Erfolg harter Kleinarbeit.“ Nach dem starken Anstieg der Einbrüche in 2015 sei die Zahl dieser Straftaten wieder um 30 Prozent gesunken. „Viele Hausbesitzer haben ihr Eigentum aber noch nicht ausreichend gegen Einbruch gesichert“, fügte Thomas Weise hinzu.
In den Szenebetrieben an der Sandstraße haben Polizisten noch viele Einsätze. Prügeleien und Körperverletzungen protokolliere die Polizei dort noch zu häufig – manchmal sogar vier und mehr Einsätze am Wochenende. „Beim Bezahlen wird man von mehreren Leuten verhauen und danach ist das ganze Geld weg“, schilderte Weise ein häufiges Tatprotokoll. „Da müssen wir noch viel tun.“
Falschparker auf der Oberhausener Straße
Falschparker auf der Oberhausener Straße sind ebenfalls seit langem bekannt. Zwischen Sültenfuß und der Gesamtschule parken Autos in dritter und vierter Reihe, deren Fahrer „mal eben kurz etwas einkaufen“. „Dort habe selbst ich schon mehr als 80 Knöllchen verteilt, die Kollegen noch mehr – ohne dass dies bisher entschärfende Wirkung zeigt. Das müssen wir weiter verfolgen und dort wieder eingreifen“, sagte der Polizei-Stabsstellenleiter.
Tuningtreff an der Mannesmannallee
An der Mannesmannallee waren Polizeibeamte jedoch erfolgreich. Auf dem Parkplatz der Metro gab es einen Tuningtreff. Dort kamen Fahrer aus dem ganzen Ruhrgebiet mit ihren aufgemotzten und umgebauten Fahrzeugen zusammen und zeigten, was diese so können. „Nach mehreren Einsätzen hat sich der Tuningtreff dort aufgelöst. Die treffen sich jetzt an anderer Stelle“, sagte Thomas Weise.
Durch die verstärkte Zusammenarbeit mit dem Ordnungsamt sieht die Polizei auch die Möglichkeit für Schwerpunktkontrollen, die mehr Personal benötigen. „Wir sind für die Bürger da und helfen, wie es in unseren Möglichkeiten steht“, betonte Weise. Besonders schlimme Ecken gebe es in Mülheim allerdings nicht, sagte er.
Technische Tücken verzögerten den Einzug
Als Polizeipräsident Frank Richter und OB Ulrich Scholten vor einem Jahr die Idee zur Stadtwache präsentierten, hatten sie nicht mit den Tücken der Technik gerechnet. Aber schon die Bauarbeiten brachten den Zeitplan durcheinander.
Noch schwieriger ist es, zwei unterschiedliche IT-Systeme (von Ordnungsamt und Polizei) aufeinander abzustimmen. Dazu gelten für die Polizeibeamten spezielle Sicherheitsbestimmungen. Das alles ist in die Raumplanung beim Mülheimer Wohnungsbau (MB) eingeflossen, um später nicht teuer nachbessern zu müssen. Eine gemeinsame Innenstadt-Streife ist in der Kernzeit, 10 bis 18 Uhr, und bei Sondereinsätzen im Quartier unterwegs. Nach der personellen Aufstockung des kommunalen Streifendienstes könne das ausgeweitet werden, ergänzt Ordnungsamtsleiter Bernd Otto. An der Promenade habe sich die Lage inzwischen wieder beruhigt.