Mülheim. . Der Mülheimer Katzenschutzverein braucht Ehrenamtliche, die Samtpfoten ohne Zuhause zur Kastration einfangen und zudem Futterstellen betreuen.
- Der Mülheimer Katzenschutzverein betreut an neun Futterstellen regelmäßig herrenlose Katzen
- Der 40 Mitglieder starke Verein will durch Kastration die unkontrollierte Vermehrung von Katzen stoppen
- Ehrenamtliche Mitglieder fangen die Tiere ein; zur Kastration und Kontrolle des Gesundheitszustandes
Sie sind (beinahe) überall – auch wenn man sie eigentlich nie zu Gesicht bekommt: Herrenlose Katzen. Genaue Schätzungen fallen selbst dem Verein Katzenschutz Mülheim schwer, obwohl die ehrenamtlichen Mitglieder an insgesamt neun Futterstellen im Stadtgebiet regelmäßig herrenlose Katzen betreuen. Gefüttert werden die Samtpfoten am Flughafen, in Broich, Heißen und Winkhausen, an der Zinkhüttenstraße und zudem an jeweils zwei Stellen im Hafen und in der Innenstadt.
Der rund 40 Mitglieder starke Verein sieht seine Aufgaben darin, herrenlose Katzen an eben diesen Futterstellen zu versorgen und kranke Tiere ärztlich behandeln zu lassen. Zudem soll durch Kastration die unkontrollierte Vermehrung von Katzen gestoppt werden. Um die Kastrationsaktionen fortsetzen zu können, sucht der Verein aktuell Ehrenamtliche, die dabei helfen, herrenlose Katzen einzufangen. „Dafür muss man Zeit und Geduld mitbringen“, sagt Margarete Neuenhagen, die erste Vorsitzende des Katzenschutz-Vereins. In der Praxis funktioniert das Einfangen der Katzen mit einer Lebendfalle, die in der Nähe der Futterstellen positioniert wird. Dann ist Warten angesagt. Sobald aber eine Katze in die Falle gegangen ist, muss schnell gehandelt werden. „Die Katzen sollen nicht länger als unbedingt nötig in dem Käfig sitzen, das bedeutet Stress für sie“, ordnet die Vereinsvorsitzende ein.
Verein kontrolliert Gesundheitszustand der Katzen
Auch neue Futterstellen können aufgebaut werden. Doch Margarete Neuenhagen sagt: „Wer eine Futterstelle übernimmt, übernimmt auch die Verantwortung für die Tiere – und das 365 Tage im Jahr.“ Die Stellen, an denen die Katzen ohne Zuhause gefüttert werden, erfüllten neben der Versorgung der Tiere mit Nahrung noch eine weitere Funktion: „Darüber haben wir die Kontrolle über den Gesundheitszustand der Tiere und können reagieren, wenn eines krank wird“, zeigt die 68-Jährige auf. Auch dann ist die Mithilfe von ehrenamtlichen Fängern gefragt.
Seit 30 Jahren besteht der Verein Katzenschutz Mülheim jetzt, berichtet Margarete Neuenhagen, die fast seit Anfang an dabei ist und sagt: „Wir sind in all den Jahren nicht überflüssig geworden.“ Erfolge aber kann der Zusammenschluss von Katzenfreunden durchaus registrieren: „Durch die Kastrationen haben wir die Zahl der herrenlosen Katzen am Hafen ziemlich eingedämmt.“ So betreut der Verein dort aktuell nur noch zwei Futterstellen. Im Kern aber, davon ist Margarete Neuenhagen überzeugt, müsse das Problem der herrenlosen Katzen, die – sofern sie nicht durch Ehrenamtliche versorgt werden – ein mitunter elendes Dasein fristen, viel eher angepackt werden. „Wir brauchen eine Kastrationspflicht für alle Katzen“, sagt die Katzenliebhaberin und führt aus: „Alle Katzenhalter müssten ihre Tiere, die nach draußen gehen, kastrieren lassen.“
Das nächste Treff des Vereins Katzenschutz Mülheim findet am Samstag, 26. August, ab 15 Uhr in Ricks Café, Synagogenplatz, statt. Alle Katzenliebhaber sind willkommen. Kontakt: 47 18 94 oder per Mail maggie.neuenhagen@t-online.de