Mülheim. . Nach einer ersten Untersuchung zur Straßenbahn nach Saarn empfehlen Gutachter zwei mögliche Strecken. Am Dienstag kommt die Politik zu Wort.

  • In einem ersten Aufschlag haben externe Gutachter zwei favorisierte Strecken für eine Straßenbahn nach Saarn vor
  • Vorbehaltlich der politischen Zustimmung sollen diese Alternativen nun eingehender untersucht werden
  • Eine grobe Schätzung ergab variantenabhängige Investitionskosten von 20,3 bis 34,5 Millionen Euro

In einem ersten Aufschlag haben externe Gutachter zwei favorisierte Strecken für eine Straßenbahn ab Heuweg in Broich bis zur Saarner Kuppe herausgefiltert, die nun, vorbehaltlich der politischen Zustimmung, eingehender untersucht werden sollen. Eine grobe Schätzung ergab variantenabhängige Investitionskosten von 20,3 bis 34,5 Millionen Euro.

Die zwei Linienführungen, die nun weiterverfolgt werden sollen, nähern sich der Kuppe aus unterschiedlichen Himmelsrichtungen. Klar ist die Empfehlung der Gutachter, die Straßenbahn 102 ab Heuweg die komplette Saarner Straße bis zur Alten Straßen hinunterrollen zu lassen, für jenen ersten Bauabschnitt wäre eine Investition von geschätzt knapp 9 Millionen Euro nötig.

Über die B1 kostet es geschätzt 34,5 Millionen Euro

In einem zweiten Bauabschnitt soll es dann über Düsseldorfer Straße und Straßburger Allee weitergehen, dann trennen sich gemäß der Gutachter-Empfehlungen die Wege: Die eine, 34,5 Millionen Euro teure Variante führt weiter über die Straßburger Allee bis zur Kölner Straße (B 1), dort den Berg hoch und schließlich auf den südlichen Ring der Luxemburger Allee, wo die Endhaltestelle vorgesehen ist.

Bei dieser Lösung würde die Buslinie 133 nicht länger zur Kuppe fahren, sondern im reduzierten 60-Minuten-Takt an der Alten Straße enden. Als Nachteile sehen die Gutachter, dass die Straßenbahn im 15- und nicht wie der 133er im Zehn-Minuten-Takt zwischen Alter Straße und Kuppe verkehren würde. Auch würde der Individualverkehr auf der Straßburger Allee und B 1 (Straßenbahntrasse in Mittellage der Straße) beeinträchtigt.

Kostengünstigere Variante über die Lehnerstraße

In einer kostengünstigeren Variante biegt die Straßenbahn von der Straßburger Allee auf die Lehnerstraße ab, bindet das Saarner Schulzentrum an und rollt weiter über eine Trasse durch „sumpfiges Gelände“ zwischen Reit-Club und Kita Wurzelzwerge. Je nach Endhaltestelle, ob an der Brüsseler Allee oder erst später am Kleefeld, wird mit Kosten in Höhe von 20,3 oder 30,3 Millionen Euro gerechnet.

Proteste dürften hier vorprogrammiert sein: Engpässe gäbe es an der nur 5,90 Meter breiten Lehnerstraße, hier müsste zwischen Straßburger Allee und Quellenstraße ein beidseitiges Halteverbot her; im weiteren Verlauf bis zum Schulzentrum nähme ein einseitiges Halteverbot Anwohnern die Parkplätze. Die Buslinien blieben bei der kurzen Streckenführung bis Brüsseler Allee unberührt, bei Strecke bis zum Kleefeld soll gleichzeitig der Takt der Buslinie 133 auf 20 Minuten ausgedünnt werden.

Am Dienstag berät der Mobilitätsausschuss dazu. Angepeilt ist eine vertiefende Untersuchung der benannten Varianten.