„Wir dürfen nicht noch mehr Fahrgäste in Bussen und Straßenbahnen verlieren. Wir müssen die Verluste der Verkehrsgesellschaft senken und gleichzeitig in die Zukunft des öffentlichen Nachverkehrs investieren.“ Darum haben Daniel Mühlenfeld und Casten Trojahn (beide SPD) ein neues Konzept entwickelt, wie Busse und Straßenbahnen mehr Menschen erreichen können.

Diese Ideen will die SPD ab nächster Woche mit Bürgern diskutieren. „Das betrifft sie schließlich und sie müssen es wollen. Nutzer haben bestimmt gute Ideen, die wir berücksichtigen können“, so SPD-Fraktionschef Dieter Wiechering.

Die Nahverkehrsexperten Mühlenfeld und Trojahn haben ihre Ideen in drei Phasen zur Verwirklichung aufgeteilt. „Es geht nicht alles auf einmal. Aber wir brauchen ein klares Konzept, was wir am Ende für die Bewohner erreichen wollen: Überschaubare Verbindungen mit garantierten und pünktlichen Anschlüssen“, so lautet ihr Ziel. Ihr Konzept basiert auf den Vorgaben des jüngsten Gutachtens vom Mai.

Phase 1 sieht eine Neuordnung des Busnetzes vor. Zwei neue Ringbuslinien sollen die Stadtteile auf kürzeren Wegen untereinander verknüpfen. Die Busse fahren einen Innen- und einen Außenring. Die Endpunkte der anderen Buslinien sollen möglichst an Verknüpfungspunkten zu anderen Verkehrsmitteln liegen und nicht irgendwo an der Stadtgrenze enden. Das ließe sich in den nächsten drei Jahren verwirklichen.

Phase 2 sieht den Bau einer neuen Straßenbahnstrecke vor: vom Heuweg aus über die Saarner Straße, Straßburger Allee, Frombergsfeld, Langenfeldstraße und Brüsseler Allee bis zum Schulzentrum auf der Saarner Kuppe. Bis auf wenige Abschnitte hätten die Bahnen eine eigene Trasse. Im günstigsten Falle kostet diese Strecke rund 75 Millionen Euro und brächte nach Ansicht der Sozialdemokraten vielen Saarnern eine flotte Verbindung ins Dorf und in die Stadt. Das noch wachsende Neubaugebiet auf der Kuppe mit fast 25 000 Bewohnern sei „in den letzten Jahrzehnten nahverkehrstechnisch völlig vernachlässigt“ worden. Der von Autos oft verstopfe Kassenberg – wo die Busse im Stau steckten – könnte so entlastet und das Klima verbessert werden.

Phase 3 sieht die Verlängerung der U-Bahnlinie 18 zur Hochschule Ruhr-West vor. Einen schnelle Anschluss sollten die Studenten zum Hauptbahnhof bekommen. Zwischen der Duisburger Uni/Zoo und der Broicher Hochschule soll die Straßenbahn auf der Mülheimer Meterspur fahren, um die Vielfalt der Bahnsysteme – ein Kostentreiber – zu reduzieren.

Weitere Einzelheiten zu Strecken Haltestellen aus dem Nahverkehrspapier der Sozialdemokraten folgen in den Diskussionsrunden.