Mülheim. . Ein Team der Mülheimer HRW entwickelte den „EM02“. Bald soll der der mit Strom angetriebene Flitzer zu einem internationalen Wettbewerb antreten.
- Ein Team aus etwa 35 Studenten entwickelte den „EM 02“, einen Rennwagen mit Elektromotor
- Im August wollen sich die Studenten mit dem Flitzer in einem internationalen Wettbewerb messen
- Jedes Jahr soll nun an der Hochschule Ruhr West ein neues Modell konstuiert werden
Die Mülheimer Hochschule hat ihren eigenen Elektro-Rennwagen. Am Samstag schoben die Konstrukteure des „E-Motion-Racing-Teams“ ihren „EM02“ allerdings noch per Hand durch die Hallen der Hochschule Ruhr West (HRW). Denn dort fand die feierliche Enthüllung des elektrisch betriebenen Rennwagens statt. Schon im nächsten Monat wollen sich die Studenten mit dem Flitzer in einem internationalen Wettbewerb messen.
Das „E-Motion-Racing-Team“ besteht aus etwa 35 Studenten der HRW. Gemeinsam haben sie in den vergangenen neun Monaten den Rennwagen entwickelt und gebaut. Bis zur letzten Minute hat das Team daran gearbeitet. „Ich glaube, die letzte Lackierung trocknet gerade noch“, sagt Projektleiter Mike Duddek. Von der Konstruktion des Rahmens bis hin zum 3-D-Druck des Gaspedals haben die Studenten alles eigenständig gemacht. Alleine die Elektronik enthält sieben selbstentwickelte Steuersysteme. Zum zweiten Mal konstruiert das Team unter der Leitung von Prof. Katja Rösler, Dozentin im Institut Maschinenbau der HRW, einen solchen Rennwagen.
Fehler des ersten Modells behoben
„Wir haben die Fehler des ersten Modells genau analysiert und behoben“, so Duddek. So sei das neue Modell erheblich leichter. Auch der Energiespeicher, ein Lithium-Ionen-Akku, hätten die angehenden Ingenieure optimiert. Dieser besteht nun aus 480 einzelnen Zellen mit einer Spannung von 4,2 Volt bei 2,5 Amperstunden. Zum Vergleich: In einem Tesla sind etwa 9000 Zellen verbaut.
Während des gesamten Projektes ist das Team in einzelne Fachbereiche aufgeteilt, die wie Abteilungen einer Firma agieren. So gab es Studenten, die für das Marketing oder Management zuständig waren, andere kümmerten sich um Fertigung, Qualitätssicherung, um das Fahrwerk oder die Elektronik. „Für die Studenten ist das eine schöne Sache, weil viele Disziplinen zusammenkommen und sie lernen gleichzeitig im Team miteinander zu arbeiten“, sagt Ludwig Vollrath, Vorstandsmitglied der Formula Students Deutschland.
Etwa einen Monat hat das Team um Duddek noch Zeit, ihr gemeinsames Baby zu testen. Denn beim ersten Wettbewerb in Italien soll nichts schief gehen. Fünf Disziplinen müssen die Studenten mit dem „EM02“ dann absolvieren. Dazu gehört ein Langstrecken-Test (22 Kilometer) sowie Beschleunigungstests und ein Autocross-Wettbewerb. Zudem bewertet die Jury den Energieverbrauch und die Energieeffizienz des Rennwagens.
Jedes Jahr ein neues Modell
Die „Formula Student“ ist ein seit über zehn Jahren bestehender internationaler Konstruktionswettbewerb. Studententeams aus rund 30 Ländern treten in unterschiedlichen Klassen gegeneinander an. In Deutschland findet dieser vom 8. bis 13. August am Hockenheimring in Baden-Württemberg statt. 115 Teams zählt das Starterfeld, darunter auch das „Emotion-Racing-Team“. Etwa 10.000 Zuschauer erwartet Mit-Veranstalter Vollrath. Er freue sich besonders, dass sich das Mülheimer Team qualifiziert hat. Auch im nächsten Jahr soll ein Wagen aus Mülheim an den Start gehen. „Wir wollen nun jedes Jahr ein neues Modell konstruieren“, sagt Duddek.