Mülheim. . Eine Mülheimerin hat ihre Briefwahlunterlagen zweimal erhalten. Für die Stadt ist dies unerklärlich. Sie hofft, dass es ein Einzelfall bleibt.

Bei der anstehenden Landtagswahl darf bekanntlich jede(r) Erwachsene nur ein Mal abstimmen. Alles andere wäre rechtswidrig. Entsprechend wunderte sich die Mülheimerin Susanne Bleikamp, als sie am Freitag erneut Briefwahlunterlagen erhielt. Stimmzettel und Wahlschein hatte sie bereits vor Wochen beantragt und bekommen, ihre Kreuzchen gemacht und alles per Post zurückgeschickt. Warum sie doppelt bedacht wurde, bleibt ein Rätsel.

„Ein unerklärliches Phänomen“, so nennt Stadtsprecher Volker Wiebels den Vorfall, der am Dienstag eingehend geprüft worden sei. „Wir sind ratlos.“ Denn sowohl im zuständigen Rats- und Rechtsamt als auch bei der eingeschalteten Softwarefirma gebe es Protokolle über jeden einzelnen nummerierten Wahlschein, der ausgedruckt wurde. Danach sei für Susanne Bleikamp nur ein einziger Wahlschein ausgestellt und vergeben worden. „Weitere Unterlagen wurden von hier aus nicht versandt“, heißt es auch in einer E-Mail des Amtes an die irritierte Bürgerin.

Stadt bittet Bürger mit doppelter Post um Anruf

Die Stadt hofft, dass es sich um einen Einzelfall handelt. Falls auch andere Briefwähler wiederholt Post erhalten haben, werden sie gebeten, sich direkt mit dem Wahlbüro in Verbindung zu setzen, unter der Durchwahl 455-3030.

Was Susanne Bleikamp indes ärgert, ist ein Hinweis, mit dem ihre Anfrage beim Rats- und Rechtsamt zunächst beantwortet wurde: Sie möge ihre Unterlagen noch einmal daraufhin prüfen, ob sie nicht beim zweiten Mal die Briefwahlunterlagen zur Sozialwahl bekommen habe, die in diesen Wochen ebenfalls läuft. Die Mülheimerin schrieb empört zurück: „Bei Ihrer Antwort habe ich den Eindruck, dass Sie mich für total bekloppt halten!“

Verwechslungen mit der Sozialwahl

Erklären lässt sich der milde Ratschlag von amtlicher Seite womöglich anders: Nach Angaben der Stadt haben nämlich tatsächlich in jüngster Zeit schon zahlreiche verunsicherte Bürger im Wahlbüro angerufen, weil ihnen genau diese Verwechslung unterlaufen ist.

„Aber“, fügt Pressesprecher Volker Wiebels hinzu, „das gleiche Phänomen wie Frau Bleikamp hatte noch keiner.“