Mülheim. . Der Terroralarm in Essen habe die Kunden nicht verunsichert, heißt es im Mülheimer Rhein-Ruhr-Zentrum. Betreiber hätte gerne mehr Videokameras.

Für großes Aufsehen sorgten am zweiten März-Wochenende die Terrorwarnung am Limbecker Platz in Essen, der massive Polizeieinsatz vor Ort und die ganztägige Schließung des Centers. Betreiber dort ist das Hamburger Unternehmen ECE, das auch das hiesige Rhein-Ruhr-Zentrum (RRZ) führt.

Dass die Essener Ereignisse bis hinüber nach Mülheim zu nachhaltiger Verunsicherung geführt haben, glaubt Alexander Balzer, Center Manager im RRZ, nicht. Er erklärt: „Wir fühlen uns aufgrund der aktuellen Ereignisse nicht stärker bedroht. Wir vertrauen der Polizei und den Sicherheitsbehörden voll und ganz.“ Zudem sei der Betreiber im jüngsten Fall umgehend informiert worden, habe entsprechend reagieren können.

„Shopping-Center“, so Balzer weiter, „sind nicht mehr oder weniger stark bedroht als Fußgängerzonen, Bahnhöfe, Flughäfen oder Veranstaltungen wie Konzerte oder Weihnachtsmärkte.“ Auch das Verhalten der Besucher im RRZ deute nicht darauf hin, dass die Leute nun ängstlicher seien.

Videoüberwachung im Center und im Parkhaus

Allerdings hatten sich sowohl die Leitung des Limbecker Platzes als auch der Betreiber ECE in der vergangenen Woche erneut für eine verschärfte Videobeobachtung des Centers, die Installation zusätzlicher Kameras ausgesprochen, um die Sicherheit zu erhöhen. Aus datenschutzrechtlichen Gründen stößt dies bislang an Grenzen.

„Es ist richtig, dass wir uns grundsätzlich mehr Möglichkeiten für die Installation von Kameras wünschen“, erklärte ECE-Pressesprecher Christian Stamerjohanns jetzt erneut auf Anfrage dieser Zeitung. Zwar hätten die Center in der Regel schon Kameras, aber „nicht immer auch an den Stellen, wo wir das für besonders wichtig halten“. Beispielsweise dürfe keine Überwachung in den Ladenstraßen und an den Eingängen erfolgen.

Der aktuelle Bundestagsbeschluss mit dem Ziel, die Möglichkeiten der Videoüberwachung an bestimmten Stellen auszuweiten, wird von ECE begrüßt. In welchem Umfang verschärfte Kontrollen zulässig sind, auch im Mülheimer Rhein-Ruhr-Zentrum, werde derzeit gemeinsam mit den Datenschutzbehörden geprüft. Zu möglichen Auswirkungen könne man daher noch nichts sagen.

Forum sieht Überwachungsmaßnahmen ausreichend

Auch im zweiten, deutlich kleineren Mülheimer Shopping-Center, dem Forum in der City, klingen die Verantwortlichen gelassen. Mit Blick auf die Kameraüberwachung möchte Marketingleiter Eberhard Uhl zwar keine genauen Standorte und Zahlen nennen. Er erklärt jedoch: Es gebe Videoüberwachung sowohl im Center als auch im Parkhaus. Die Aufnahmen würden teilweise von den Wachleuten live beobachtet. „Zugriff auf die Aufzeichnungen“, so Eberhard Uhl, „hat aber nur die Polizei.“

Von der Wirksamkeit einer Videobeobachtung ist man auch im Forum überzeugt. Dies habe sich insbesondere in den letzten Jahren im Parkhaus erwiesen, wo die Diebstähle und Beschädigungen nahezu auf null zurückgegangen seien, seit dort Kameras hängen. Handlungsbedarf sieht Uhl aber nicht: „Zur Zeit sind die Überwachungsmaßnahmen ausreichend.“