Mülheim. . Mit einem speziellen Gerät spionieren Autodiebe „Keyless-Go-Fahrzeugschlüssel“ teurer Fahrzeuge aus. Einer von ihnen wurde in Mülheim gefilmt.

Die Polizei ist sich sicher: Erstmals ist einer der mutmaßlichen Köpfe einer international agierenden Autodiebe-Bande offenbar auf frischer Tat videografiert worden. Am 22. November 2016 filmte eine private Überwachungskamera einen jungen Mann vor einem Haus an der Wedauer Straße in Selbeck - mitten in der Nacht um 4.38 Uhr. Spezialisten des Einbruchskommissariats vermuten nach der Auswertung der Aufnahmen, die erst mit Verspätung zur Polizei gelangten, dass der Mann einen sogenannten „Funkstreckenverlängerer“ dabei hatte. Mit diesem Gerät spionieren die Diebe von der Straße aus spezielle „Keyless-Go-Fahrzeugschlüssel“ aus, die im vermeintlich sicheren Haus der Besitzer liegen.

Die Masche ist erfolgreich

Die Schließsysteme sind oft in teuren Fahrzeugen verbaut - und die Masche der Täter ist erfolgreich: Allein im vergangenen Jahr wurden in Essen und Mülheim 40 Autos mit einem „Keyless-Go-Fahrzeugschlüssel“ gestohlen. Nur ein Teil der Autos ist jemals wieder aufgetaucht, nur selten werden die Taten geklärt. Trotz der im Präsidium Essen betonten „guten Zusammenarbeit“ mit den Kollegen in Polen oder Litauen. Die Autos werden inzwischen nicht nur nach Osteuropa gebracht, sondern teils auch über Seehäfen an der Nordseeküste verschoben. Absichern können sich Autobesitzer etwa mit einem geheim verbauten Ortungssystem. In Selbeck scheiterten die Diebe beim Diebstahls eines Porsche Macan. Aufgeschreckt hatte sie wohl die Überwachungskamera.