Mülheim. . In den meisten Fällen sehen die Besitzer ihr Fahrzeug nie mehr wieder. Der geklaute Porsche Cayenne kommt zum Besitzer zurück.

  • Diebe haben es auf hochwertige Wagen der Oberklasse abgesehen
  • Der sichergestellte Porsche wird auf Spuren überprüft
  • Täter können Schlüsselsignale manipulieren

Ein bis zwei Autos werden im Schnitt pro Monat in Mülheim gestohlen. Hochwertige, neuere Wagen sind es zumeist, Fahrzeuge der Oberklasse mit einem Anschaffungspreis ab etwa 60 000 Euro, weiß die Polizei. An Kleinwagen oder Familienkutschen mit Gebrauchspuren haben die hochprofessionellen Täter kein Interesse.

In den überwiegenden Fällen sehen die Besitzer ihr Fahrzeug nie mehr wieder: „Die Wagen sind weg und die werden auch weg bleiben“, sagt Christoph Wickhorst, Polizeisprecher am Präsidium in Essen. „Die Autos werden außer Landes geschafft.“

Zufallsfund an der Autobahn A 12

Der Besitzer eines Porsche Cayenne, dessen Fahrzeug in der Nacht vom 26. auf den 27. Oktober in Speldorf gestohlen worden war, bekommt hingegen sein Auto zurück. „Das war ein Zufallsfund“, kommentiert Christoph Wickhorst den Erfolg seiner Bundespolizeikollegen in Brandenburg, die einen litauischen Lkw auf einem Rastplatz an der A 12 kurz vor Frankfurt/Oder – und kurz vor der Landesgrenze – kontrolliert hatten.

Auf der Ladefläche des Lasters fanden die Beamten nicht nur den Geländeporsche aus Mülheim, sondern noch einen BMW X6. Dessen rechtmäßiger Besitzer in Magdeburg wird seinen Wagen wohl auch bald wiederhaben. An der A 12 werde viel kontrolliert, so Christoph Wickhorst, weil es eine beliebte Strecke nach Osteuropa sei.

Der sichergestellte Porsche wird in der Kriminaltechnischen Untersuchung in Frankfurt/Oder auf Spuren überprüft, die gesichert werden müssen. Danach bekommt der Besitzer sein Auto zurück. Vor allem will die Polizei herausfinden, wie der Wagen genau geklaut werden konnte, so Wickhorst: „Der Mülheimer Geschädigte hatte nämlich noch beide Autoschlüssel in seinem Besitz.“

Auch Autodiebe werden immer professioneller, erklärt Polizeisprecher Wickhorst. Inzwischen sei es schon möglich, die Signale des Schlüssels abzufangen und dann für den Diebstahl zu missbrauchen.

Der 48-jährige litauische Fahrer des Lasters, gegen den nun wegen des Verdachts des besonders schweren Diebstahls ermittelt wird, sitzt inzwischen jedenfalls in Untersuchungshaft. Er schweigt.