Mülheim. . Vom Großbrand bis zur Wasserrettung - 293 Feuer wurden gelöscht. Die Zahl der Rettungsdiensteinsätze bei der Feuerwehr Mülheim steigt.

  • Über 2200 Einsätze mehr als im Jahr davor, und über 4000 Einsätze mehr als im „Ela“-Jahr
  • 124 Mal musste die Feuerwehr im vergangenen Jahr Türen öffnen
  • Immer mehr schwergewichtige Kranke werden von der Feuerwehr transportiert

Die Mülheimer Feuerwehr hatte im vergangenen Jahr gut zu tun: „Wir hatten noch nie so viele Einsätze wie im Jahr 2016“, sagt Feuerwehrchef Burkhard Klein. Über 2200 Einsätze mehr als im Jahr davor, und sogar über 4000 Einsätze mehr als im „Ela“-Jahr, als das Sturmtief zu Pfingsten 2014 über das Ruhrgebiet kam. Dabei entfällt mit 36.013 Einsätzen der weitaus größte Teil auf die Rettungsdiensteinsätze – eine Zahl, die seit Jahren kontinuierlich nach oben geht.

Zu Löscharbeiten musste die Mülheimer Feuerwehr im vergangenen Jahr 670 Mal ausrücken, 293 Mal hat es wirklich gebrannt. „Diese Zahl ist relativ gering“, so Klein, meist liege die Anzahl der zu löschenden Feuer bei knapp über 300. Darunter sind Wohnungsbrände, kleinere Ereignisse wie brennende Container, aber auch Großbrände wie jener im Hafen, der die Feuerwehrleute eine Woche lang auf Trab hielt. Bei einer Recyclingfirma an der Weseler Straße waren 2016 im April 800 Tonnen gepresstes Altpapier in Brand geraten.

Im vergangenen Jahr gab es 377 Fehlalarme

Von den 377 Fehlalarmierungen hatten 241 Mal bei der Leitstelle aufgeschaltete Brandmeldeanlagen, wie sie etwa Krankenhäuser oder große Firmen haben, fälschlicherweise ausgelöst. 136 Mal wurde die Feuerwehr alarmiert, weil jemand ein Feuer gesehen haben wollte, oder weil ein Heimrauchmelder ausgelöst hatte.

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Leider, bedauert der Feuerwehrchef, waren darunter im vergangenen Jahr auch 14 „böswillige“ Fehlalarmierungen. Wer dabei erwischt wird, die Feuerwehr grundlos zu rufen, müsse die kompletten Kosten übernehmen, so Burkhard Klein.

Die Feuerwehr ist auch zuständig für Tiere in Not: Dabei ist das seltener die Katze, die sich nicht mehr vom Baum traut, als der herrenlose Hund, der auf der Straße herumirrt und aus Sicherheitsgründen eingefangen werden muss. 264 Einsätze wie diese laufen unter „Tierrettung“ und verbergen sich hinter der Zahl von 1706 Einsätzen zu „technischen Hilfeleistungen“. Auch hier gab es im vergangenen Jahr Fehlalarme: 118 Mal rückte die Feuerwehr aus, ohne zum Einsatz zu kommen. Aber zumeist waren die Männer und Frauen der Feuerwehr im (technischen) Einsatz: Etwa bei 173 Verkehrsunfällen auf Mülheimer Gebiet. 129 Ölspuren mussten abgestreut und entfernt werden.

Feuerwehr musste relativ selten zu Umwelteinsätzen raus

75 mal gab es Umwelteinsätze, etwa nach dem Starkregen Anfang Juni, als die Altstadt unter Wasser stand. Insgesamt gab es wenig Umwelteinsätze: „In der Ela-Woche 2014 waren es über 2000“, so Klein.

Insgesamt 124 Mal musste die Feuerwehr im vergangenen Jahr Türen öffnen. Das wird nur gemacht, wenn eine gefährliche Situation vorliegen könnte, erklärt der Feuerwehrchef. Etwa, wenn der Pflegedienst nicht eingelassen wird. Ein zweijähriges Kleinkind hatte die Mutter auf dem Balkon ausgesperrt und der Türhebel ist von außen ja nicht zu erreichen. Gefahrguteinsätze, etwa bei Gasalarm, gab es 26.

Ein Großteil der 1706 „technischen Hilfeleistungen“, über 700, so Klein, fallen unter „Tragehilfe“. Die Feuerwehr unterstützt, auch mit der Drehleiter, wenn ein Mensch liegend transportiert werden muss, aber etwa das Treppenhaus zu eng ist. Aber auch immer mehr schwergewichtige Kranke werden von der Feuerwehr transportiert.