Mülheim. . Der RS1 Radschnellweg bis zur Ruhr wird im Sommer fertig – inklusive Ladestationen für E-Bikes. Im Dichterviertel startet ein Pilotprojekt.
- Der Radschnellweg RS1 wird im Sommer zwischen Hauptbahnhof und Ruhr endlich fertig sein
- Auf der Höhe des Hauptbahnhofs wird es künftig auch eine Ladestation geben
- In Kooperation mit dem Bürgerbüro und Anwohnern wird der Bedarf an Fahrradparkplätzen ermittelt
Wenn die Tage bald wieder länger und wärmer werden, dann schwingen sich auch wieder mehr Mülheimer auf ihr Fahrrad. Die gute Nachricht vorweg: Der Radschnellweg RS1 wird im Sommer zwischen Hauptbahnhof und Ruhr endlich fertig. Der Weiterbau bis zur Hochschule beginnt dann postwendend, das sagt zumindest Helmut Voß, der städtische Radbeauftragte.
Die Anbindung an den neuen Radschnellweg soll deshalb verbessert werden. Eine Rampe in Bahnhofsnähe ist bereits entstanden. Für die, die den Schnellweg mit ihrem E-Bike befahren wollen, wird es dort auf der Höhe des Hauptbahnhofs auch eine Ladestation geben. „Die Anschlüsse sind gelegt. Vier Steckplätze wird es geben“, berichtet Voß, der allerdings auch erwähnt, dass Fahrräder mit Elektromotor bereits jetzt an der Radstation geladen werden können, wenn sie dort geparkt werden. Ein Tagesticket kostet 70 Cent.
Es gibt größe Probleme als fehlende Ladestationen
Dass es eine Ladestation am RS1 geben soll, sei „schön und gut, aber es gibt größere Probleme“, sagt Doro Kleine-Möllhoff vom Allgemeinen Deutschen Fahrrad-Club Mülheim/Oberhausen. Mit E-Bikes oder Pedelecs könnten Distanzen von bis zum 100 Kilometer gefahren werden. Oft sei das Laden auch in Cafés oder Kneipen möglich.
Viel wichtiger ist für Kleine-Möllhoff, „dass es mehr Fahrradparkplätze gibt“. In der Innenstadt könnten Radfahrer noch recht viele Parkbügel finden um ihre Räder abzuschließen. „In den Stadtteilen sieht das ganz anders aus.“
Aber auch hier will die Stadt nachbessern: „Im Dichterviertel starten wir ein Pilotprojekt.“ In Kooperation mit dem Bürgerbüro und Anwohnern soll ermittelt werden, wie hoch der Bedarf an Fahrradparkplätzen ist. „Weil die Bebauung dort sehr eng ist, würden wir solche Abstellmöglichkeiten im öffentlichen Raum errichten“, so Voß. Läuft die Kooperation mit Bürgerbüro und Anwohnern gut, könnte das „eine Blaupause für die Eduardstraße“ sein.
ADFC empfiehlt Rad-Häuschen
ADFC-Sprecherin Kleine-Möllhoff würde am liebsten noch einen Schritt weiter gehen. „In den Nachbarstädten gibt es kleine Häuschen, in denen man sein Rad unterbringen kann. Gegen Miete bekommt man den Schlüssel dafür.“ Es könnten dort auch Kinderwagen und Rollatoren abgestellt werden.
„Dadurch wird die Diebstahl- und Vandalismus-Gefahr noch geringer“, sagt Kleine-Möllhoff. Auf diesen Zug möchte die Stadt allerdings erstmal noch nicht aufspringen. Voß: „Wenn jemand so ein Rad-Häuschen auf öffentlichem Grund bauen möchte, weil auf privatem Grund kein Platz ist, dann werden wir das natürlich prüfen und stehen dem offen gegenüber, aber selbst werden wir nicht die Initiative ergreifen.“
„Mal gibt es einen Radweg, mal einen Radstreifen und mal gibt es eben gar nichts.“
Parken ist die eine Sache, aber wer auf zwei Rädern von A nach B kommen will, hat es in Mülheim oft nicht leicht. „An Baustellen sind wir Radfahrer hier ziemlich aufgeschmissen“, sagt Kleine-Möllhoff. Außerdem müsse es in Mülheim „durchgängigere Regeln“ für Radfahrer geben. „Mal gibt es einen Radweg, mal einen Radstreifen und mal gibt es eben gar nichts.“
Genau das will die Stadt an einigen Stellen in naher Zukunft verbessern, verspricht Voß. Die Oppspringkreuzung der Zeppelinstraße wird beispielsweise gerade umgestaltet und soll „deutlich fahrradfreundlicher“ werden, inklusive Radfahrstreifen. Gleiches gilt für den Klöttschen, dessen Ausbau 2017 laut Voß startet und bei dem Radwege eine wichtige Rolle spielen. „Deutlich sicherer für Radfahrer wird auch die Unterführung Aktienstraße“, betont Voß. Dort entsteht auch ein Radstreifen.