Mülheim. Zwei MST-Mitarbeiter, die eine 41-jährige Frau am Sonntag aus dem eiskalten Wasser gerettet haben, kamen offenbar ohne Erkältung davon.

Die Frau, die am frühen Sonntagabend in die Ruhr stürzte und in einer dramatischen Aktion gerettet wurde, ist absichtlich von der Schloßbrücke gesprungen. Von einer „suizidalen Absicht“ geht die Polizei aus und wird daher in diesem Fall keine weiteren Ermittlungen anstellen. Ein Sprecher teilte nur mit, dass es sich um eine 41-Jährige handelt, die in eine psychiatrische Klinik gebracht worden sei.

Dass sie noch lebt, ist maßgeblich drei Männern zu verdanken, die ohne Zögern zur Stelle waren, darunter zwei Mitarbeiter der Mülheimer Stadtmarketinggesellschaft MST, die gerade beim Wintergrillen an der Stadthalle im Einsatz waren. Einer von ihnen, ein 22-jähriger Student, der nebenbei im Veranstaltungsmanagement arbeitet, habe sofort seine Kleidung ausgezogen und sei nur in Unterwäsche ins eiskalte Wasser gesprungen, berichtet MST-Sprecherin Heike Blaeser-Metzger. Ebenso schnell reagierte ein Passant, und mit vereinten Kräften konnten sie die Frau ans Ufer ziehen. Offensichtlich war sie bereits bewusstlos.

Alle MST-Mitarbeiter sind Ersthelfer

Bevor Einsatzkräfte der Feuerwehr übernehmen konnten, leistete Peter Stermann (47), technischer Leiter beim MST-Eventmanagement, Erste Hilfe. Nach der Behandlung vor Ort wurde die Patientin in einem Rettungsboot zu einer flacheren Stelle der Uferböschung gefahren, an Land geholt und ins Krankenhaus gebracht.

Die MST-Mitarbeiter haben die Aktion unverletzt und offensichtlich ohne Erkältung überstanden. Der 22-Jährige, der weder seinen Namen noch sein Foto in der Zeitung sehen möchte, war am Montag bereits wieder im normalen Vorlesungsalltag an der Uni beschäftigt. Schon am Sonntag habe er wieder weiterarbeiten wollen, „nachdem er sich kurz aufgewärmt hatte“, so Heike Blaeser-Metzger. Alle MST-Mitarbeiter aus dem Veranstaltungsbereich seien als Ersthelfer ausgebildet.

Die Feuerwehr hatte den Ersthelfern unmittelbar nach der Rettungsaktion „für ihren selbstlosen Einsatz“ gedankt, zugleich aber auch auf die Gefahr einer Unterkühlung hingewiesen. Das Ruhrwasser ist momentan drei Grad kalt.