Mülheim. . Am Wasserbahnhof Mintard machen bald wieder Ausflugsboote der Weißen Flotte fest. Das restaurierte Traditionslokal ist 2017 fast ausgebucht.
- Der kleinste Stadtteil von Mülheim erhält im Frühjahr den Anleger zurück
- Die restaurierte Traditionsgaststätte ist wieder zu einem Anziehungspunkt geworden
- 2017 verspricht für die Betreiber der Gastronomie ein vielversprechendes Jahr zu werden
Mintard bekommt im Frühling wieder seinen Schiffsanleger. Nach fünf Jahren – in denen die Weiße Flotte am kleinsten Mülheimer Stadtteil vorbeifuhr – machen bald wieder die Ausflugsboote am Mintarder Wasserbahnhof fest. Das haben Uwe Bonan (Geschäftsführer der Mülheimer Verkehrs-Gesellschaft), Joachim Exner (Leiter der städtischen Betriebe) sowie die neuen Betreiber der restaurierten Traditionsgaststätte fest vereinbart.
Am Ufer hat die Wasser- und Schifffahrtsbehörde bereits mit den Vorarbeiten für die Befestigen des neuen Steigers begonnen und die Böschung gerodet. Die lange Aluminiumbrücke und die Pontons sollen noch im Januar bestellt werden. Das Geld dafür ist da.
Tausende haben Flusshaus bereits getestet
Was die Ankommenden am Mintarder Ruhrufer erwartet: Ein ausgedehnter, neuer Biergarten, ein Kletterschiff für Kinder, eine Spielwiese für alle Generationen und ein Restaurant mit Sonnenterrasse. Tausende haben das sanierte Flusshaus bereits getestet – und sind wiedergekommen.
Nicht nur die Mintarder sagen, das Dorf unterhalb der Ruhrtalbrücke ist um einen Anziehungspunkt reicher geworden. Familien aus Duisburg, Essen, Ratingen und Oberhausen haben den neuen Wasserbahnhof in Mintard ebenfalls zu ihrem Stammziel gemacht. „Im Sommer sind wir von den Leuten an mehreren Tagen völlig überrannt worden“, blickt Georg Vollenbruck zurück. An einigen Sommertagen waren rund 800 Besucher da. „Wir haben in den vergangenen Monaten mit unseren Gästen eine Menge dazugelernt und umgesetzt“, betonen er und sein Partner René Birkmann.
Leute setzen viel Vertrauen in den Standort
Ein junges Team hat sich inzwischen in der Gaststätte gefunden. Was sie vor allem freut: Es gibt dort fast kein freies Wochenende mehr. „Wir sind mit Hochzeiten, Geburtstagen, Firmenfesten und anderen Veranstaltungen für 2017 fast schon ausgebucht“, sagen Shura Karandjik und Karoline Junker, die sich um die Organisation der Feiern im Haus am Fluss kümmern. „Es freut uns, dass die Leute so viel Vertrauen in uns setzen.“
Die Zugkraft des erst im Juli eröffneten Wasserbahnhofs wirkt sich auf Mintard und die Nachbarschaft aus. „Der Pizzamann fast gegenüber sowie die anderen Gastronomiebetriebe an der Straße zwischen Saarn und unserem Dorf haben mehr zu tun“, beschreibt Georg Vollenbruck. Die Inhaber besuchen sich auch gegenseitig und pflegen die gute Nachbarschaft.
Jetzt noch Kampf um Buslinie
„Mintard hat im letzten Jahr gewonnen“, sagt ein Dorfbewohner, der an der Bushaltestelle „Mintarder Wasserbahnhof“ eine Verschnaufpause einlegt. „Bald legt die Weiße Flotte wieder an, worüber sich Ausflügler freuen. Jetzt müssen wir nur noch dafür sorgen, dass der Bus wieder von Mintard direkt in die Stadt fährt“, fordert er. Damit spricht er älteren Bewohnern und Schülern aus der Seele.
Der Bürgerverein „Wir für Mintard“ (WiM) fordert seit Einstellung der Buslinie 132 vor eineinhalb Jahren deren Wiedereinführung. WiM will demnächst dazu einen Antrag im Mobilitätsausschuss stellen. „Mintard dürfe nicht abgehängt bleiben“, argumentieren die Dorfbewohner. Vor allem sollten Politiker mit der besseren Busverbindung nicht lange warten. Auch der Steiger hätte bereits im vergangenen Frühjahr in Mintard fertig sein können. Aber viele Ratsmitglieder haben gezögert, wollten erst sehen, „ob der Betrieb im Mintarder Wasserbahnhof wirklich gut läuft“. Viele haben sich im Herbst davon überzeugt. Die Sommertage mit großem Andrang im Biergarten hatten sie da aber schon verpasst.