Mülheim. Gibt es nach Jahren des Bittens und Bettelns einen Grund zur Hoffnung für die lärmgeplagten Dümptener an der A40? Laut Bundesverkehrsministerium ja: Straßen.NRW prüft derzeit, ob als Übergangslösung Flüsterasphalt eingebaut werden kann.

Gibt es nach Jahren des Bittens, Bettelns und Protestierens einen Grund zur Hoffnung für die lärmgeplagten Dümptener an der A 40? Laut Bundesverkehrsministerium ja: Wie es der WAZ auf Nachfrage jetzt mitgeteilt hat, lässt es zurzeit prüfen, ob als „Übergangslösung” bis zum sechsspurigen Ausbau der A 40 zumindest Flüsterasphalt eingebaut werden kann. Dies, so ein Ministeriumssprecher, würde zu einer „erheblichen Lärmminderung” führen.

Nachdem die Bezirksvertretung 2 jüngst noch mal Dampf in der Sache gemacht hatte, ist das Bundesministerium aus der Deckung gekommen. Da der sechsstreifige Ausbau zwischen Kreuz Kaiserberg und Winkhausen zwar als „vordringlicher Bedarf” eingestuft, aber doch erst im frühen Planungsstadium sei, habe man „das Land gebeten, für den Streckenzug der A 40 ein Gesamtkonzept zur Überprüfung der Lärmsituation zu erarbeiten. Derzeit werden die Abschnitte mit hohen Grenzwertüberschreitungen vertieft planerisch untersucht.”

Ziel sei es festzustellen, ob gemäß der gesetzlichen Vorschriften zur Lärmsanierung ein „offenporiger Belag”, im Volksmund Flüsterasphalt, eingebaut werden kann.

Neue Richtwerte

Blick auf die A40 am Fachmarktzentrum Heifeskamp. Luftbild: Hans Blossey
Blick auf die A40 am Fachmarktzentrum Heifeskamp. Luftbild: Hans Blossey © Hans Blossey

Bislang ist die gesetzliche Regel, dass Lärmsanierung ohne bauliche Änderung nur dort zum Tragen kommen kann, wenn etwa in angrenzenden Wohngebieten eine Lärmbelastung von mindestens 70 db(A) am Tag und 60 db(A) in der Nacht festgestellt ist. Die Überprüfung jetzt soll aber bereits einer neuen Maßgabe des Bundesverkehrsministers folgen, nach der die Grenzwerte um 3 db(A) herabgesetzt werden.

Laut Umweltamtsleiter Dr. Jürgen Zentgraf weist die städtische Lärmkarte für Dümpten aus: zwischen Knüfen und Randenbergfeld durchgehend zwischen 65 und 70 db(A) tagsüber, rund um den Damaschkeweg 60 bis 65 db(A). Das deutet auf eine knappe Entscheidung hin.

Mit den perspektivischen, aber noch nicht in Gesetz gemeißelten Richtwerten rechnet derzeit der Landesbetrieb Straßen.NRW auch in Dümpten die Lärmbelastung aus. Während man beim Bund „in Kürze” mit einem Ergebnisbericht rechnet, heißt es bei Straßen.NRW: „Das dauert.” Aber man werde „in absehbarer Zeit” Lösungsvorschläge für die besonders lärmbelasteten Fernstraßen vorlegen, so auch für die A 40 bei Dümpten.

Ministerium: Mittel "in ausreichendem Maße"

Übrigens: Der von den Mülheimer Bezirkspolitikern geforderte Transfer von Mitteln, die in Dortmund nach dem Aus für die dortige Tunnellösung zurzeit nicht mehr benötigt werden, steht nicht zur Debatte. Das Bundesverkehrsministerium stellte gegenüber der WAZ klar: Mittel für die Lärmsanierung stünden im Bundeshaushalt „in ausreichendem Maße” zur Verfügung. Ein Mitteltransfer entlang der A 40 sei deshalb nicht nötig.