Gelsenkirchen. Die A 40 soll im nächsten Jahr sechsspurig werden. An der Ausfahrt Gelsenkirchen droht erst im Sommer der große Stau. Im Moment wird an der Ausfahrt heftig gebuddelt. Jedoch kaum ein Autofahrer bemerkt die Arbeiten. "Doch das", heißt es vom Landesbetrieb Straßen, "wird sich ändern."

Es tut sich was an der A 40, Ausfahrt Gelsenkirchen: Bagger graben Gruben in den Untergrund, gewaltige Röhren ziehen sich durch die Tiefe und schon bald sollen neue Brückenpfeiler ins Erdreich gerammt werden - der Ausbau zur sechsspurigen Autobahn schreitet zügig voran. Nur: Kaum ein Autofahrer bemerkt die spektakulären Arbeiten. „Doch das”, weiß Frank Theißing”, „wird sich ändern.”

Der Projektleiter des Landesbetriebes „Straßen NRW” betreut den 1,8 Kilometer langen Bauabschnitt zwischen Bochum und Essen und weiß, dass die Arbeiten stärker ins Bewusstein der fahrenden Bevölkerung rücken werden - gefühlt und auch optisch. Noch kann er den Stolz in seiner Stimme nicht vollends unterdrücken, wenn er sagt: „Bis jetzt mussten wir kaum in den Verkehr eingreifen”. Dabei wurden seit Beginn der Bauarbeiten im Frühjahr vergangenen Jahres bereits zwei wichtige Hürden genommen: Die B 227/Hattinger Straße kreuzt sowohl den alten als auch den geplanten, neuen Verlauf der A 40 und wurde im Sommer „tiefergelegt” - dafür war nur eine Sperrung in den Ferien nötig. Die frisch asphaltierte Fahrbahn ist längst wieder vollständig befahrbar. Dazu stellten die Männer um Bauleiter Volker Issen die Rampe 6, die Abfahrt von Bochum nach Gelsenkirchen, fertig - der Verkehr konnte in der Zwischenzeit ungestört fließen.

Zeitweise Dauerstau

„Leider”, sagt Issen, „war der öffentliche Eindruck ein anderer.” Denn während die Bauarbeiten an der Ausfahrt Gelsenkirchen den Verkehr kaum behinderten, bildete sich auf diesem Abschnitt der A 40 „teilweise Dauerstau” - das führte natürlich zu Beschwerden der Autofahrer. Dabei lagen die Gründe dafür außerhalb der Gelsenkirchener Zuständigkeit: „Im Osten haben die Bochumer gebaut, im Westen die Kreefelder eine Brücke saniert. Wir lagen in der Mitte und hatten den Stau”, erklärt Volker Issen.

Im zweiten Halbjahr sollen alle Maßnahmen des zwölf Millionen teuren Bauprojekts abgeschlossen sein und der Verkehr sechsspurig und über eine neue Brücke fließen. Die Vorbereitungen laufen, auf beiden beiden Seiten ist der Dammbau weit fortgeschritten - die so genannten „Wiederlager” werden dann die Brückenplatte tragen.

76 Pfeiler werden verankert

Mitte nächster Woche sollen die insgesamt 76 Pfeiler in einer Tiefe von 25 Metern im Erdreich verankert werden. „Dann kommt die Aktion auch näher zur Autobahn”, sagt Johannes Becker, der die Bauarbeiten beaufsichtigt. Für die Autofahrer auf der alten A 40 werden die Arbeiten dann deutlich besser zu beobachten sein, auch wenn die direkten Auswirkungen weiter auf sich warten lassen.

„Im Sommer nächsten Jahres wird es dann knifflig”, blickt Projektleiter Frank Theißing in die Zukunft: Dann werden alte und neue A 40 an zwei Stellen zusammengeschlossen, der frühere Verlauf auf einer Strecke von mehr als einem Kilometer zurückgebaut. „Damit wird die Fläche wieder der Natur zurückgegeben”, sagt Theißing. Besonders aufwändig und doch tierfreundlich: Unterhalb des neuen Fahrbahnverlaufs soll ein drei Meter breiter Röhrentunnel einen Durchgang für Tiere von einer Seite zur anderen sichern.