Mülheim. 2200 begeisterte Wiesn-Fans feierten am Wochenende in der RWE-Halle. Authentisches Ambiente und ausgelassene Stimmung sorgten für ein grandioses Mülheimer Oktoberfest, fanden Besucher und Veranstalter
- Das Mülheimer Oktoberfest fand zum dritten Mal in der RWE-Halle statt
- 2200 Besucher amüsierten sich köstlich bei Bier und zünftiger Musik
- Fast alle Besucher hatten sich rausgeputzt, erschienen in Dirndl und Lederhose
Rausgeputzt in Dirndl und Lederhose traf sich halb Mülheim am Freitag und Samstag zum Oktoberfest in der RWE-Halle. Die Abende im Schnelldurchlauf: grandiose Band, tolle Dekoration und Mülheimer Stimmung vom Feinsten, wobei keine Maß ungetrunken und kein Helene Fischer Hit ungegrölt blieb. Ein Event, das schon jetzt nach einer Zugabe schreit.
18 Uhr war Startschuss und lange dauerte es am Samstag nicht, bis die Mülheimer in Schwung kamen. Schon nach dem ersten „Hölle, Hölle, Hölle“ fegte ein Discofox-Pärchen das nächste über die Tanzfläche, rauf auf die Bänke, rechts und links einhaken, es wird geschunkelt. Mitten drin auch Kirsten Osthoff. „Ich war noch nie auf dem Oktoberfest, aber besser als hier kann es da bestimmt nicht sein.“ Mitsamt Mann und Freunden ist die Mülheimerin seit dem ersten Fest vor drei Jahren jedes Jahr wieder dabei. „Es war immer gut, aber dieses Jahr ist es schon Spitzenklasse.“ Im Vergleich zu anderen Wiesn-Partys – etwa dem Rüttenscheider oder in der Arena Oberhausen – gefällt besonders das gelungene Arrangement. „Es ist nicht zu voll und die Bühne steht super in der Mitte, so dass sie von allen Seiten sichtbar ist – dadurch ist die Stimmung überall gut.“
Für die Stimmung nicht unwesentlich: reichlich Maß und Schmankerl. Je nach Ticketkategorie gab es ein Bier, ein Schnäpschen und einen Schmankerl-Teller dazu. Mit 9,50 Euro pro weiterer Maß und 4 Euro für Leberkäse im Brötchen stattlich-authentische Wiesn-Preise, aber „beschwert hat sich keiner, das sind die normalen Preise“, sagte David Lohmann vom Veranstaltungsmanagement der RWE Sporthalle. Auch er spricht von einem gelungenen dritten Oktoberfest. „Dieses Jahr war es schon außergewöhnlich, die Leute kennen sich, es gibt keine Hemmungen, jung und alt feiern hier zusammen, alles ohne Ärger.“ Zu 95 Prozent kommen die Leute aus Mülheim. „Die ganze Familie wird mitgenommen, und von Jahr zu Jahr wird es immer besser.“
"Stimmung reißt einen richtig mit"
Wurde in den letzten Jahren nur samstags gefeiert, gab es in diesem Jahr zwei bayrische Abende. „Samstag waren wir mit 1400 Leuten ausverkauft, Freitag hatten wir 800 Besucher, da ist noch etwas Luft, aber die Nachfrage steigt.“ Noch größer soll es aber erst einmal nicht werden. „Wir wollen es familiär halten, jeder soll sich hier wohlfühlen.“
Auch das Drumherum hätte nicht besser gelöst sein können: ausreichend saubere Toiletten, genügend Parkplätze, freundlich-flotte Bedienungen, weitläufige Tanzflächen und ein Fotostudio, um die Erinnerung für den nächsten Tag etwas zu unterstützen. Reihum ging das größte Lob ganz klar an die Band. „Edelconnection“ stand in dieser Konstellation erstmals auf der Mülheimer Bühne. Von Wolle Petry über Abba bis zu neuen Popsongs landeten sie einen Hit nach dem anderen.
„Die Stimmung reißt einen richtig mit“, sagte Walburga Koopmann. Die 69-jährige Mülheimerin war zum zweiten Mal dabei. „Man trifft viele, die man kennt, jeder tanzt mit jedem, und auch vom Alter ist es komplett gemischt.“ Auch Anja, ihre Bedienung, hat sie schon ins Herz geschlossen: „Die wollen wir nächstes Jahr wieder haben.“ Bereits jetzt können die Tickets für 2017 schon gekauft werden. „Letztes Jahr habe ich direkt am nächsten Tag die Tickets wieder geholt, das werde ich jetzt genau so machen“, rief sie in die Runde. „Gleicher Tisch, gleiches Essen, super Stimmung, ich freue mich jetzt schon.“