Mülheim. Mülheimer Polizisten sahen sich am Wochenende einer Welle der Gewalt gegenüber. Acht Beamte wurden bei Einsätzen wegen Ruhestörungen verletzt.

Mit aggressiven Ruhestörern und Jugendlichen hatten es die Beamten der Mülheimer Polizei am Wochenende gleich mehrfach zu tun. Hervorzuheben ist insbesondere ein Einsatz am Winkhauser Weg, bei dem insgesamt neun Menschen - darunter sieben Polizeibeamte - verletzt wurden. Bei einem zweiten Einsatz in Styrum wurde ein Polizist verletzt.

Nachdem sie schon mehrfach wegen Ruhestörungen zum Vereinsheim von Rot-Weiss-Mülheim gerufen worden waren, wollte eine Streifenwagenbesatzung die Party am Winkhauser Weg gegen halb vier am Morgen beenden. Bereits vor dem Vereinsheim wurden die beiden Polizisten von betrunkenen und aggressiven Gästen bedrängt. Nachdem der Veranstalter und ein gleichaltriger Mann aus Leverkusen, der am Mischpult stand, sich weigerten, die Musik leiser zu stellen und sogar die Lautstärke noch hochdrehten, zogen sich die Polizisten zunächst zurück und warteten auf Verstärkung. Doch auch das beeindruckte die Partygäste nicht - vielmehr eskalierte die Situation.

Unter Beleidigungen griffen die Männer die Beamten an und schlugen vermutlich auch mit einem Polizeischlagstock auf einen am Boden liegenden Beamten ein, schildert Behördensprecher Peter Elke den Einsatz am Winkhauser Weg. "Nur dem massiven Einsatz von Pfefferspray verdankend, konnten die Beamten sich befreien und die Angreifer ins Lokal zurückdrängen."

Mit Unterstützung weiterer Kräfte aus Borbeck, Altenessen und einem Diensthund konnten einige der Angreifer überwältigt und festgenommen werden. Bilanz des Einsatzes: Sieben verletzte Polizisten und zwei verletzte Angreifer. Die Männer aus Mülheim, Leverkusen und Polen erwartet ein Strafverfahren, zur Ausnüchterung und Beruhigung brachte ein Gefangenentransporter sie in die Polizeigewahrsame von Oberhausen und Gelsenkirchen. Ein 32-jähriger Leverkusener kam zur stationären Behandlung in ein Mülheimer Krankenhaus - er war vom Polizeihund gebissen worden.

Jugendliche prügeln sich in Styrum mit der Polizei – Diensthund beißt zu

Knapp drei Stunden zuvor hatte die Mülheimer Polizei eine außer Kontrolle geratene Feuer in Styrum beenden müssen. Auch hier mit Schlagstock- und Diensthundeeinsatz. Während des Einsatzes forderten die Polizisten zwei männliche Gäste (18 und 19 Jahre) auf, die Maßnahmen nicht zu stören - sie ermittelten wegen einer Körperverletzung. Erst einem „nachdrücklich ausgesprochenen Platzverweis“ seien die beiden schließlich nachgekommen. Der Veranstalter beendete seine Feier daraufhin im Beisein der Polizei.

Als etwa 15 bis 20 Personen zur gegenüberliegenden Bushaltestelle gingen, näherten sich erneut die beiden jungen Männer. Obwohl die Polizisten nur wenige Meter entfernt standen, griffen sie und ein noch unbekannter Mittäter die wartende Gruppe an. Eine Beamtin und ihr Kollege trennten die Angreifer. Daraufhin schlug der 19-Jährige mit Fäusten nach der Polizistin. Als ihr Kollege zur Unterstützung herbei eilte, wurde er ebenfalls mit Faustschlägen angegriffen. Erst durch den Einsatz massiver körperlicher Gewalt und des Schlagstocks konnte der junge Mann überwältigt und gefesselt werden.

Den Tumult nutzte der 18-Jährige, der nun ebenfalls körperlich in das Geschehen eingreifen wollte. Selbst den inzwischen eingetroffenen Polizeihund beachtete er nicht. Der Hund biss zu und beendete sofort den Angriff des 18-Jährigen. Dessen Wunden mussten später im Krankenhaus behandelt werden. Unter wüsten Beschimpfungen und weiteren Angriffen wurde der aggressive 19-jährige Komplize ins Essener Polizeigewahrsam gebracht. Ein verletzter Beamte wurde im Krankenhaus ambulant versorgt.

Die jungen Männer erwartet nun ein Strafverfahren, unter anderem wegen Körperverletzung, Beleidigung, Sachbeschädigung und Widerstand gegen Polizeibeamte.