Mülheim. . Die Mülheimer Verkehrswacht startet erneut die Aktion „Brems dich“ zum Beginn des neuen Schuljahres. 1300 Sicherheitswesten für i-Dötzchen verteilt.

Nach den Modellversuchen mit Elternhaltestellen an den Grundschulen der Heinrichstraße sowie der Zastrowstraße haben Polizei beziehungsweise CDU weitere Einrichtungen dieser Art an der Erich-Kästner-Schule in Winkhausen und der Katharinenschule in Speldorf beantragt. Stellungnahmen der Schulen, deren Mitwirken am jeweiligen Projekt essenziell ist, stehen aber, wohl bedingt durch die Sommerferien, noch aus.

Ministerpräsidentin gibt Tipps zur Sicherheit auf der Straße

Auch in diesem Jahr macht die Verkehrswacht NRW wieder mit Bannern für Autofahrer und Infobroschüren für Eltern, Lehrer und Kinder auf die Gefahren für Verkehrsanfänger zum Schuljahresbeginn aufmerksam. Zusätzlich werden jedes Jahr circa 1300 Sicherheitswesten an die i-Dötzchen in Mülheim verteilt, deren Kosten von Sponsoren (Sparkasse, Dekra) getragen werden. Zur weiteren Unterstützung der neuen Schüler in diesem Jahr geben Ministerpräsidentin Hannelore Kraft und Oberbürgermeister Ulrich Scholten am 25. August Tipps zur Sicherheit auf der Straße an der Grundschule am Dichterviertel.

Gunter Zimmermeyer, stellvertretender Vorsitzender der Verkehrswacht Mülheim, sieht in der Verkehrserziehung der Kinder sowie der Schulung und Sensibilisierung der erwachsenen Verkehrsteilnehmer den größten Nutzen für eine Vermeidung von Unfällen. Insbesondere die „Eltern-Taxis“ böten zumeist nur einen scheinbaren Sicherheitsgewinn für die eigenen Kinder. Aus Zeitmangel seien hier oft Fehlverhalten wie überhöhte Geschwindigkeit oder das Parken in zweiter Reihe vor Kitas und Schulen zu beobachten.

Nach Meinung der Leiterin der Kita Sterntaler in Saarn, Alice Schlienkamp, fällt durch Elterntaxis ein Übungsraum für Schulkinder weg, wenn sie meist nur als Beifahrer ihren eigenen Schulweg erleben. Durch privaten Einsatz der Eltern, wie etwa gemeinsame Spaziergänge am Wochenende, werde dies aber zum Teil aufgefangen.

Verstärkte Polizeikontrollen vor Schulen

Auch in Zukunft sollen verstärkte Kontrollen der Polizei vor Schulen und Kindertagesstätten helfen, die Verkehrslage dort zu entzerren. Konkrete Zahlen zur Auswertung bereits durchgeführter Schwerpunktkontrollen konnten dieser Tage weder Polizei noch Ordnungsamt auf Nachfrage der Redaktion nennen.

In den achtziger Jahren starben deutschlandweit jedes Jahr rund 500 Kinder im Straßenverkehr. 2015 waren es noch 84, wobei 27 von ihnen als Fußgänger unterwegs waren. In Mülheim wurden im Vorjahr nach Angaben von Stephan Boscheinen, Verkehrsicherheitsberater des Polizeipräsidiums Essen, 40 Kinder im Straßenverkehr verletzt, sechs davon schwer. Tödliche Unfälle mit beteiligten Kindern gab es, zum Glück, keine.

Von Juni 2015 bis Juni 2016 fanden 359 Veranstaltungen mit Verkehrssicherheitsberatern der Polizei an Mülheimer Grundschulen statt. In der Summe nahmen an der Verkehrserziehung 7928 Personen teil, davon 5970 Kinder.

Parkplätze der Eltern

Um nicht schon in der Antragsphase für eine Elternhaltestelle stecken zu bleiben, müssen die Schulen den Prozess aktiv begleiten. So ist das Prozedere geregelt.

Die Suche nach einem geeigneten Platz in Schulnähe hängt nicht nur am Einverständnis der Anwohner und an den örtlichen Gegebenheiten. Er muss auch von Eltern angenommen werden.