Mülheim. Grundschulen müssen Bedarf bei der Stadt anmelden. Für den Halteplatz ist auch die Akzeptanz von Eltern, Kindern und Anwohnern entscheidend.
Auto-Haltestellen vor Grundschulen, damit Eltern ihre Kinder dort gefahrlos zum Unterricht abliefern können – das fordern Mütter und Väter sowie auch Jochen Hartmann, Fraktionsvorsitzender des Bürgerlichen Aufbruchs Mülheim (BAMH). „Flächendeckend wird es Elternhaltestellen in Mülheim nicht geben, sondern nur an Schulen, die das wünschen“, antwortete jetzt Bernd Otto, Leiter des Ordnungsamtes, im Ausschuss für Bürgerangelegenheiten, Sicherheit und Ordnung.
Positiver Modellversuch
Zwei Elternhaltestellen wurden bereits eingerichtet – als Modellversuch. Vor den Grundschulen an der Zastrowstraße (Styrum) und an der Heinrichstraße (Heißen) ist die Versuchsphase beendet. Auswertungen der Polizei und der Schule Heinrichstraße hatten ein positives Ergebnis, erklärt Bernd Otto. „Die Elternhaltestellen haben sich bewährt und helfen, die Verkehrssituation direkt vor der Schule zu verbessern.“
Jochen Hartmann leitet daraus ab, Elternhaltestellen nun an allen Grundschulen einzurichten. Der Ordnungsamtsleiter wertet das anders: Die bisher gewonnenen Erkenntnisse zeigten, dass eine funktionierende Elternhaltestelle viele Bedingungen erfüllen müsse und einen hohen Aufwand benötige. Zudem: Bewegung brächte den meisten Kindern mehr als Mamas Taxi.
Möchte eine Schule eine Elternhaltestelle, muss sie die Einrichtung aktiv begleiten, Eltern und Kinder dafür sensibilisieren. Dazu braucht die Schule eine geeignete Fläche. Den Halteplatz müssten vor allem Eltern akzeptieren, die ihre Kinder häufig aus Angst direkt vor der Schule absetzen wollen. Je nach Lage sei auch die Zustimmung der Anwohner nötig, weil zeitweise Parkplätze wegfallen, beschreibt Otto.
„Auf Basis dieser Erkenntnisse können wir ab sofort Elternhaltestellen einrichten, falls diese vor Ort auf Grund der Verkehrssituation nötig sind“, betonte der Amtsleiter. In der Bezirksvertretung 2 beantragte die CDU, auch an der Erich Kästner-Schule in Dümpten eine Elterhaltestelle zu bauen. Die Entscheidung wurde vertagt. Petra Seidemann-Matschulla (CDU) fragte, ob Kinder häufiger allein gehen könnten. Ein Schulprojekt könne dabei helfen.