Saarn. Durch Abpollerung wird die Stadt den Bürgersteig an der Otto-Pankok-Straße verlängern. Das bringt mehr Sicherheit für die Schüler. Einigen besorgten Eltern geht diese Lösung nicht weit genug.

Es ist ein Dauerbrenner-Thema und an vielen Schulen, vor allem Grundschulen, ein echtes Ärgernis: Eltern, die ihre Kinder mit dem Auto zur Schule fahren, halten dort, wo es nicht erlaubt oder störend ist, und bringen die zu Fuß kommenden Kinder in Gefahr.

Auch an der Klostermarktschule in Saarn beobachtet man diesen Tatbestand seit vielen Jahren mit Sorge. Nicht wenige Eltern fahren in die Otto-Pankok-Straße (eine Sackgasse) ein und wenden dort, obwohl es keinen Wendehammer gibt. Weil der Bürgersteig entlang der Otto-Pankok-Straße schon ein ganzes Stück vor dem Schulhof (in Höhe der Turnhalle) aufhört und zudem kurz vor dem Schultörchen auch noch quer zur etwas breiteren Fahrbahn geparkt wird, müssen die Kinder dort mitten auf der Fahrbahn laufen. Sie werden durch fahrende/wendende Autos gefährdet.

Elternhaltestellen im Versuchsstadium

Zwei Elternhaltestellen gibt es bereits vor Mülheimer Grundschulen – als Modellversuch. Vor der Brüder-Grimm-Schule an der Zastrowstraße sowie vor der GGS an der Heinrichstraße.

Das Verkehrschaos zu Unterrichtsbeginn und -ende will man damit in den Griff kriegen. Ob andere Schulen ebenfalls Haltestellen bekommen, ist offen .

„Wir haben die Eltern schon zigmal angeschrieben, das Thema wird bei Elternabenden immer angesprochen – oft ist dann sogar ein Polizeibeamter anwesend“, berichtet Schulleiterin Felicitas Bahlo. Man wünscht sich, dass Mama- oder Papa-Taxis erst gar nicht in die Sackgasse reinfahren. Gefruchtet haben gute Worte oder Ermahnungen bisher allerdings noch nicht.

Handlungsbedarf besteht

Schulleitung und Eltern wandten sich daher an die Stadtverwaltung, um mit den Fachleuten gemeinsam nach einer Lösung zu suchen. In der letzten Sitzung der Bezirksvertretung 3 legte Roland Jansen, Leiter der Verkehrsplanung im Tiefbauamt, dar, was – von Amtswegen – vor Ort machbar sei:

„Dass es dort Verkehrsprobleme gibt und Handlungsbedarf besteht, können wir bestätigen, theoretisch müsste ein neuer Gehweg gebaut werden. Das scheitert aber am Geld. Wir können aber mit Hilfe einer Markierung und einer Reihe von Pollern den Gehweg auf der Fahrbahn weiterführen.“ Die Kinder hätten dann einen geschützten Bereich, müssten nicht mehr auf der Straße laufen. Vor der Einfahrt könnte ein umklappbarer Poller gesetzt werden, der die Zufahrt weiterhin ermöglicht.

Bezirkspolitiker und Schulleitung sind mit dieser Maßnahme erstmal zufrieden, wollen abwarten, wie sich die Situation vor Ort entwickelt. „In einem zweiten Schritt würden wir darum bitten, den Fahrverkehr ab der Turnhalle ganz zu unterbinden“, heißt es in einer Petition von Schule und Elternpflegschaft. Manchen Eltern geht die „kleine Lösung“ aber nicht weit genug. So forderte ein in der Sitzung anwesender Vater, dessen Kind vor Ort fast einmal angefahren worden wäre, den gesamten Bereich um die Schule herum zu analysieren – vor allem auch die Holunderstraße, wo oft ebenfalls der Gehweg zugeparkt werde. Er regte eine Elternhaltestelle an der Holunderstraße an. Die Abpollerung an der Otto-Pankok-Straße soll laut Roland Jansen noch vor Schuljahresbeginn erfolgen.