Mülheim. . Mülheims Kämmerer Uwe Bonan will Anteil der erneuerbaren Energie erhöhen. Parteien fragen nach den Kosten und der Brennstofzelle.

  • Ratsparteien begrüßen Vorstoß des Kämmerers
  • Grüne: „Mit Atom- oder fossilem Strom angetriebene Elektrobusse wären ein schlechter Witz“
  • FDP fragt nach Wirtschaftlichkeit

Uwe Bonans Vorschlag, die Busflotte der MVG (Mülheimer Verkehrsgesellschaft) langfristig auf Fahrzeuge mit Elektroantrieb umzustellen, stößt bei fast allen Ratsparteien grundsätzlich auf Zustimmung. Aber die Bewertung der angestrebten Testphase fällt unterschiedlich aus. Die MBI halten Elektrofahrzeuge für unausgereift und sehen mehr Chancen für die Brennstoffzelle als Antriebsenergie.

Die SPD-Fraktion erwartet für die Sitzung des Mobilitätsausschusses am 8. September ein MVG-Konzept zur Elektro-Mobilität. Sie setzt ebenso auf eine Kooperation mit anderen Verkehrsbetrieben. Trotz möglicher Fördermittel will die FDP wissen: Rechnet sich die Anschaffung der Elektrobusse über die Nutzungszeit? Unterm Strich dürften die Kosten nicht steigen.

Der BAMH (Bürgerlicher Aufbruch Mülheim) möchte beim vom Kämmerer angestrebten Test „von Anfang an alle Verkehrsgesellschaften des Ruhrgebiets mit ins Boot holen“. Die Fördermittel müssten gebündelt eingesetzt werden.

Kein Graustrom im Elektrobus-Projekt

Für die Grünen bleibt die entscheidende Frage: Mit welchem Betriebsstrom fahren die E-Busse? „Mit Atom- oder fossilem Strom angetriebene Elektrobusse wären ein schlechter Witz“, meint Axel Hercher. „Momentan bezieht die MVG von der Medl Graustrom mit Anteilen beider Komponenten“, fügt der verkehrspolitische Sprecher der Grünen hinzu. Seine Fraktion bewertet die in Mülheim angesetzten Tests als unsinnig. Hercher: Es reicht, die Ergebnisse der Tests in Essen und Oberhausen abzuwarten.“ Bei Elektromobilität habe die Straßenbahn Vorfahrt.

Uwe Bonan widerspricht den Grünen: „Es wird in Essen und Mülheim keine isolierten, sondern ein Gemeinschaftsprojekt geben. Die Abstimmungsergebnisse mit der Evag (Essener Verkehrs AG) will Bonan im nächsten Wirtschaftsausschuss vorstellen. „Für das Elektrobus-Projekt soll kein Graustrom verwendet werden. Ausdrückliche Zielsetzung ist es, den Anteil an erneuerbaren Energien an der Gesamtmobilität zu erhöhen“, stellt der Kämmerer und MVG-Geschäftsführer klar.