Mülheim. . Bauprojekt der Lukaskirchengemeinde liegt im Zeitplan. Pfarrerin Dagmar Tietsch-Lipski ist froh, dass in der angrenzenden Kita „Ruhe eingekehrt“ ist.
- Noch sind einige Appartements zu haben
- Sozial geförderte Wohnungen sind vergeben
- Mit den Mieteinnahmen wird der Kirchenhaushalt unterstützt
Ob ein großes Richtfest gefeiert wird oder der Baufortschritt in aller Ruhe genossen wird, steht noch nicht fest. Klar aber ist: Am Klöttschen wächst eine Seniorenwohnanlage heran und sie ist mittlerweile nicht mehr zu übersehen. „Im Laufe des Septembers wird der Rohbau fertig“, kündigte Baukirchmeister Dr. Volker Schrödter auf Nachfrage an. „Nach derzeitigem Stand ist die Immobilie Ende Mai bezugsfertig.“ Noch sind einige Mietwohnungen zu haben.
Insgesamt 23 barrierefreie Wohnungen für ein bis zwei Bewohner entstehen im Herzen Eppinghofens, in unmittelbarer Nachbarschaft zur Kita „Haus der kleinen Leute“. Elf dieser zwischen 42 und 65 Quadratmeter großen Appartements werden sozial gefördert – ein Angebot, das laut Schrödter gut ankommt: „Es gab mehr Bewerber als wir Wohnungen haben.“ Frei sind unterdessen noch die Hälfte der zwölf anderen, aus eigener Tasche zu finanzierenden Unterkünfte.
Angesichts knapper Kasse „ein notwendiger Schritt“
Zur Anlage, so berichtet Schrödter, werde ein Gemeinschaftsraum mit Terrasse gehören und ein besonderer Service für die älteren Menschen: Um die Hausgemeinschaft zu fördern, zahle jeder Bewohner monatlich 35 Euro und könne dafür Dienste einer Person in Anspruch nehmen, die „Vermittler, Ansprechpartner, Kontaktpfleger“ in einem sein soll. Sie werde Gymnastikstunden anbieten oder mal ein Kaffeetrinken und bei Fragen nach Essenlieferungen oder ähnlichem helfen.
„Mit den Einnahmen aus den Mietwohnungen wird der kirchliche Haushalt unterstützt“, erklärt Schrödter. Finanziell sei die Investition für die Lukaskirchengemeinde angesichts knapper Kasse „ein notwendiger Schritt“, hatte es schon vor Monaten geheißen. Seit 2011 hatte die Gemeinde drei Gemeindehäuser, zwei Pfarrhäuser und zwei weitere Immobilien verkauft sowie ein Jugendhaus vermietet. Die Verkaufserlöse seien nur zweckgebunden einsetzbar – also weiterhin nur für Gebäude. So entstand die Idee zum Bau der Seniorenwohnanlage.
Jetzt fehlt nur noch das Satteldach
Die Arbeiten liegen im Zeitplan, „Ende dieser Woche wird die Decke über dem zweiten Obergeschoss gegossen“, weiß Baukirchmeister Schrödter, der übrigens Bauingenieur im Ruhestand ist und sich daher gut auskennt. Dann fehle nur noch das Satteldach, um den Rohbau abzuschließen. Es läuft. Dabei hatte es durchaus unerwartete Entwicklungen gegeben, erzählt der 65-Jährige. Die so entstandenen Verzögerungen habe man nur „wieder rausgeholt, weil wir immer auch samstags gearbeitet haben“. Zeitfressend war zum einen, dass nach Ausheben der Baugrube mit einem Mal feststand, dass das Fundament des Nachbarhauses noch verstärkt werden musste. Und zum anderen, dass unter dem Gebäude ein Stadtbahntunnel verläuft: Das ist relevant für die Statik, na klar, aber es erforderte auch eine besondere Beweissicherung, damit in einem möglichen Streitfall klar ist, ob und welche Schäden es vor Beginn der aktuellen Bauarbeiten schon gab.
Pfarrerin Dagmar Tietsch-Lipski ist froh, dass das Projekt läuft. Und zufrieden auch damit, dass im angrenzenden Kindergarten „Ruhe eingekehrt“ ist: Von dort hatte es anfangs viel Kritik gegeben – zum einen am Bau, durch den das Außengelände der Kita sich stark verkleinert hat. Zum anderen am Vorhaben, einen neuen Träger für die Einrichtung zu finden. Die evangelische Kita geht zum 1. August 2017 in die Trägerschaft der Bethanien Diakonissen-Stiftung über, die die religionspädagogische Arbeit eins zu eins fortsetze, so die Pfarrerin – „ich glaube, damit sind mittlerweile auch die Eltern zufrieden“.