Eppinghofen. . Die Ev. Lukaskirchengemeinde errichtet am Klöttschen ein Haus mit 23 Wohnungen. Elf davon sind öffentlich gefördert. Gemeinschaftsraum und Grünflächen sind geplant.

„Zentrumsnah und behindertengerecht“ – das sind zwei Pluspunkte der 23 Seniorenwohnungen, die am Klöttschen entstehen. Die ev. Lukaskirchengemeinde baut hier – direkt neben der Kita „Haus der kleinen Leute“ – ein vierstöckiges Gebäude mit zwölf frei mietbaren und elf öffentlich geförderten Wohneinheiten.

„Wir haben in den letzten Jahren Gemeindehäuser und andere Immobilien verkauft, die Erlöse wollten wir sicher und sinnvoll anlegen“, berichtet Baukirchmeister Volker Schrödter. Nach ausführlichen Recherchen habe man sich für den Bau einer Seniorenwohnanlage in Eppinghofen entschieden. Denn: „Dort ist der Bedarf an Seniorenwohnungen hoch.“

Gestern rollten Bagger und Lkw heran, um mit den Bauarbeiten loszulegen. Das etwa 4700 Quadratmeter große Grundstück, auf dem schon seit vielen Jahren der Kindergarten beheimatet ist, wurde „halbiert“, so dass auf circa 2350 Quadratmetern bald ältere Menschen ihr Zuhause haben werden. „Das Außengelände des Kindergartens bleibt weiterhin großzügig, es ist sogar doppelt so groß wie vorgeschrieben – auch wenn die Kita noch ausgebaut werden sollte“, erklärt Pfarrerin Gundula Zühlke.

Pflegestation wird im Haus installiert

Im L-förmig angelegten Neubau, der vorne am Klöttschen an die bestehende Häuserzeile angebaut wird, soll es 23 barrierefreie Wohnungen (42 bis 65 m²) für ältere Paare oder ältere bzw. behinderte Einzelpersonen geben. Sie verfügen über ein Wohn- und ein Schlafzimmer, Küche, Bad, Diele und Abstellraum. Eine Videogegensprechanlage ist eingerichtet, ein Hausnotrufanschluss vorinstalliert. „Jede Wohnung hat daneben einen Balkon oder eine Terrasse“, sagt Volker Schrödter. Außerdem werde im Souterrain ein Gemeinschaftsraum mit Teeküche und einer Außenterrasse geschaffen, „der für gemeinsame Aktivitäten, aber auch Feiern genutzt werden kann“, so Schrödter. Rings ums Haus werden Grünflächen angelegt, dahinter auch 26 Parkplätze. „Wir wollen dort mit Rasengitter-Steinen arbeiten, damit es recht grün bleibt“, erklärt Harald Zinke (Gemeindeverwaltung).

Die Baukosten belaufen sich auf 3,4 Mio Euro; 2,4 Mio werden von der Lukaskirchengemeinde gezahlt, der Rest durch ein Förderdarlehen der NRW Bank finanziert. Das Projekt ist bewusst auf „Leute mit weniger Geld“ ausgerichtet. Für die geförderten Wohneinheiten wird eine Kaltmiete von 5,25 Euro/m² anfallen, für die frei mietbaren von 9,50 Euro/m². Die Fertigstellung des Gebäudes ist für April/Mai 2017 vorgesehen.

Als besonderes Extra wird man auch eine „Pflegestation“ im Haus installieren, die für Information und Vermittlung in Betreuungs- und Pflegefragen zur Verfügung steht und ein Aktivprogramm für die Hausbewohner anbietet. „Die Leute sollen sich kennen, damit sie sich auch gegenseitig unterstützen können“, sagt Volker Schrödter.

Neuer Kita-Träger steht noch nicht fest

Die Ankündigung der Lukaskirchengemeinde, das Gelände der Kita zu teilen und dort auch eine Seniorenwohnanlage zu bauen, war von einigen Kita-Eltern mit etwas Unmut aufgenommen worden. Ebenso wie die Tatsache, dass die Kita an einen anderen Träger übergeben werden soll. Der Gemeinde bleibe aus Sparzwängen nichts anderes übrig, hatte Pfarrerin Dagmar Tietsch-Lipski im September 2015 erklärt. Die verbleibende Außenfläche für die Kita sei aber dennoch groß genug, selbst wenn sie von einem nachfolgenden Träger zu einer dreigruppigen Einrichtung ausgebaut werden sollte, erklärt Pfarrerin Gundula Zühlke. Wer neuer Träger wird, stehe weiterhin nicht fest, Verhandlungen würden immer noch geführt.

An der Nordseite des Kita-Gebäudes hat man derweil eine zusätzliche Spielfläche angelegt, falls es auf der Südseite wegen der Bauarbeiten mal zu laut werden sollte. „Im Moment finden es die Kinder aber ganz toll, den Baggern zuzusehen“, so Pfarrerin Zühlke