Mülheim. . Doch die Halbjahresbilanz fällt nicht so gut aus. Kommissariatsleiter verweist auf gestiegene Aufklärungsquote und sieht die Stadt auf gutem Weg.
- 395 Wohnungseinbrüche im ersten Halbjahr 2016
- Polizei konnte mehr Fälle aufklären als im Vorjahr
- Hohe Fallzahlen in Januar und imFebruar 2016
Die Zahl der Wohnungseinbrüche ist im Bereich des Polizeipräsidiums Essen/Mülheim im ersten Halbjahr 2016 gesunken: um 15,4 Prozent, wie im überregionalen Teil dieser Zeitung berichtet wurde.
Doch die positive Entwicklung schlägt sich noch nicht auf die Mülheimer Zahlen nieder, betrachtet man die ersten sechs Monate dieses Jahres isoliert: Da gab es in Mülheim 395 Wohnungseinbrüche, sogar vier mehr als vom 1. Januar bis zum 30. Juni 2015. Das lässt den Schluss zu, an der positiven Entwicklung der Zahlen hat Mülheim wenig Anteil. Zwar sind, laut Statistik, die drei Essener Polizeiinspektionen (Nord, Mitte, Süd) insgesamt besser weggekommen als die Polizeiinspektion Mülheim. Dennoch sieht Bodo Buschhausen, der Chef des Einbruchsdezernats KK 32, die Entwicklung in Mülheim auf einem guten Weg.
Aufklärungsquote ist gestiegen
Er begründet das einerseits mit der gestiegenen Aufklärungsquote, die derzeit in Mülheim bei 17,47 % liege. (Essen: 11,8 %, Präsidium Essen/Mülheim: 13,16 %.) „Wir haben uns“, so Buschhausen, „immens gesteigert.“ Im Vorjahr habe die Aufklärungsquote bei 11,76 % gelegen. Diverse Maßnahmen hätten zu mehr Festnahmen geführt, das habe die Quote verbessert. Auf gutem Wege sei Mülheim aber auch, wenn man die letzten Monate betrachte. Denn der Trend nach oben, der Ende 2015 unübersehbar war, ging 2016 zunächst weiter.
Die hohen Fallzahlen zum Jahresbeginn – 82 Einbrüche im Januar (Januar ‘15: 71), 90 im Februar (2015: 64) schlagen ins Kontor. „Im Juli hingegen haben wir in Mülheim 20 Wohnungseinbrüche gehabt – 66 waren es im noch Juli 2015“, so Buschhausen. „Das heißt, dass unsere Maßnahmen Wirkung zeigen“, ist er überzeugt.
Mag sein, dass es erst am Ende des Jahres, bei der Bilanz, spürbar werde. Dennoch ist der abnehmende Trend deutlich: Im April 2016 gab es 37 Einbrüche (April ‘15: 50); im Mai 2016 wurden 35 Fälle angezeigt, im Vorjahr waren es 53.
Mehr Kontrollen und Öffentlichkeitsarbeit
Seit dem letzten Jahr gibt es verstärkte Schwerpunkteinsätze, flächendeckende Kontrollen, tägliche Brennpunktanalysen und mehr Öffentlichkeitsarbeit, um die Bürger aufzuklären: All das gehört zum Handlungskonzept, das sich die Polizei verordnet hat. „Das wird weiterhin konsequent durchgeführt“, so Buschhausen. In Essen, wie in Mülheim. „Bei besonderen Brennpunkten gehen wir mit Schwerpunkteinsätzen dran.“
Das Problem: Brennpunkte können rasch wechseln, Wohnungseinbrüche unterliegen Schwankungen, mobile Täter grasen ganze Stadtteile ab. Die Polizei richtet Ermittlungskommissionen längst städteübergreifend ein, bittet Bürger verstärkt um Aufmerksamkeit, was zum Erfolg beiträgt: „Wenn Bürger wachsam sind, uns schnell Kenntnis geben, läuft das“, verweist Buschhausen auf drei Festnahmen am Freitag in Essen: Dort hatten Nachbarn und Spaziergänger der Polizei wichtige Hinweise gegeben.