Mülheim. . Bei den Schwerpunktkontrollen der Polizei gibt es oft Rückstaus. Nicht immer gehen dicke Fische ins Netz. Aber die Polizei spürt die Wirkung der Kontrollen.
Den Mülheimer Autofahrern ist es in dieser Woche besonders aufgefallen: Die Polizei kontrolliert verstärkt an den Ein- und Ausfallstraßen, schaut in jeden Wagen, winkt einzelne Fahrzeuge heraus. Anfang der Woche gab es bereits Kontrollen, und auch am heutigen Gründonnerstag, zum Beispiel an Stadtgrenze zu Duisburg, im Bereich der Monning.
Nicht erst seit dem Bekanntwerden der gestiegenen Einbruchszahlen wird die Mülheimer Polizei hier verstärkt aktiv und versucht mit unangekündigten Verkehrskontrollen, die sich gegen mobile Einbrecherbanden richten, den Kriminellen, die Arbeit schwer zu machen.
Damit kann die Polizei ganze Stadtteile kontrollieren und sieht, wer hinein- und wieder rausfährt. Nach Polizeierfahrung sind Einbrecherbanden oft Städte- und Länderübergreifend tätig, kommen nicht selten aus dem benachbarten Ausland.
Gleichzeitig gehen der Polizei bei Schwerpunktkontrollen immer mal wieder Personen ins Netz, die anderweitig kriminell geworden sind, gesucht werden, oder sich an diesem Tag angetrunken hinter das Steuer gesetzt haben. „Dafür haben die Kollegen auf der Straße ein sicheres Gefühl“, so Pressesprecher Peter Elke. „Diese Kontrollen führen wir immer dann durch, wenn es personell möglich ist.“ Manchmal würden die Mülheimer Beamten durch Kräfte der Einsatzhundertschaft dabei unterstützt. Mindestens fünf Beamtinnen und Beamte sind für eine Kontrollstelle nötig, bei der in jedes Auto geblickt wird, der Verkehr geregelt werden muss und herausgewunkene Fahrzeuge kontrolliert werden. Außerdem sorgt ein Polizist für die Eigensicherung seiner Kollegen.
Einbrecher schlagen zu, wenn sie sich unbeobachtet fühlen
Die eingesetzten Polizeibeamten führen bei den Schwerpunktaktionen Sichtkontrollen bei jedem Fahrzeug durch, was den Verkehrsfluss verlangsamt und zu Rückstaus führen kann. Auch, wenn der Polizei bei den Kontrollen kein „dicker Fisch“ ins Netz geht, merkt die Behörde die Auswirkungen: „In der Zeit, in der die Kontrollen durchgeführt wurden, haben wir, was die Einbrüche angeht, keine weiteren Fälle gehabt“, sagt Peter Elke. Zudem gewinnt die Polizei Erkenntnisse, je häufiger sie auf der Straße ist, über die Reisewege der Täter etwa, nennt Elke ein Beispiel.
Einbrecher, das ist bekannt, schlagen nicht mehr nur in den Abendstunden zu, sondern dann, wenn sie sich ungestört fühlen: Also auch, wenn jemand in den Morgenstunden das Haus verlässt, um zur Arbeit zu gehen. Auch die Polizeikontrollen finden zu verschiedenen Tageszeiten statt.
Ob es sich herumgesprochen hat, dass in Mülheim verstärkt kontrolliert wird? „Das vermag ich nicht zu sagen“, so Polizeisprecher Elke. „Aber die Kontrollen haben eine gewisse Wirkung.“ Und er betont: „Die Erkenntnisse, die wir bei den Kontrollen bekommen, sind Antrieb für uns, daran festzuhalten.“