Mülheim. . Experte: Die feuchte Witterung sorgt in diesem Sommer für etliche Pfützen und damit für viele kleine günstige Orte zur Entwicklung der Mückenlarven.

In diesem Jahr scheinen die Mücken sich besonders zu vermehren. Ob an den Ruhrauen, der Innenstadt oder im eigenen Wohnzimmer, Stechmücken sind einfach überall. „Es gibt in diesem Jahr in allen Flachlandgebieten Deutschlands mehr Mücken als im Durchschnitt. Die Zahl der Mücken in den naturnahen Auen oder Tümpeln ist jedoch vollkommen durchschnittlich,“ so Peter Schütz, Sprecher des Landesamts für Natur, Umwelt und Verbraucherschutz.

Das Problem befindet sich direkt vor der Haustür. „Weil es zur Zeit alle paar Tage mal Niederschlag gibt, bilden sich kleinere Pfützen oder Ansammlungen von Wasser, die nicht austrocknen.“ So seien Dachrinnen oder das Regenfass im Garten wunderbare Plätze zur Larvenentwicklung. „Dort gibt es ja keine Fische oder andere Räuber, die die Larven fressen könnten.“ Dadurch entstehen überall in der Stadt kleine Wasserlachen, die perfekte Bedingungen für Mückenlarven bieten. „Auch leere Vasen auf Friedhöfen füllen sich bei Regenschauern mit Wasser. Wenn das dann zwei, drei Wochen stehen bleibt, haben die Larven genug Zeit sich zu entwickeln.“

Potenzielle Brutplätze der Larven überprüfen

Mücken legen in ihrem Leben nur kurze Distanzen zurück und bleiben gern in der Nähe ihres Schlupfplatzes. Die Blutsauger im Wohnzimmer sind wahrscheinlich nicht in den Ruhrauen geschlüpft sondern eher in der hauseigenen Dachrinne oder im Regenfass des Nachbarn.

Auch interessant

Peter Schütz empfiehlt, sich im eigenen häuslichen Umfeld nach potenziellen Brutplätzen umzuschauen: „Vielleicht mal die Dachrinne vom alten Laub befreien oder die Regentonne abdecken. Um den Gartenteich braucht sich aber niemand große Sorgen zu machen, da sich dort ja meistens Fische befinden die einen Großteil der Larven fressen.“ Wer dennoch sicher gehen möchte kann sich einen kleinen Sprudelstein zulegen, denn Bewegung im Wasser gefällt den jungen Mücken nicht.

Sehr empfindliche Personen sollten sich insbesondere bei schwülwarmen Wetter von Feuchtgebieten und Gewässern fern halten. „Dies gilt aber nur für die Abende oder stark bewölkte Tage. Die Gefahr der schnellen Austrocknung durch intensive Sonneneinstrahlung ist tagsüber zu groß, das mögen die Mücken gar nicht“, sagt Peter Schütz.