Mülheim. . Rund 100 Menschen der Dümptener Gemeinde St. Barbara Flüchtlinge auf vielfältige Art dabei, in Mülheim anzukommen.

  • Die Gruppe „Refugees Welcome“ der Gemeinde St. Barbara hilft Flüchtlingen
  • Rund 100 Menschen der Dümptener Gemeinde bieten Unterstützung
  • Sprachkurse für Kinder und Erwachsene

Bedürftigen helfen und Schutzsuchenden eben solchen gewähren – das sind urchristliche Gedanken, die nicht erst seit Beginn der Flüchtlingskrise in der Gemeinde St. Barbara in Dümpten gelebt werden. Der Zuzug von geflüchteten Menschen aber brachte den Fokus verstärkt darauf.

Die Gruppe „Refugees Welcome“ um Pastor Manfred von Schwartzenberg kümmert sich seit vergangenem Jahr um asylsuchende Familien. Rund 100 Menschen engagieren sich, stehen den Flüchtlingen zur Seite. „Die Arbeit umfasst verschiedene Bereiche“, sagt Pastor von Schwartzenberg. Und weiter: „Nur durch die gute Infrastruktur in der Gemeinde und das hohe Engagement ist es uns möglich, dass wir solch ein breitgefächertes Hilfsangebot bieten können.“ Aufgeteilt ist die Flüchtlingsarbeit in fünf Bereiche. Koordiniert werden sie von Gabriele Ripholz, Elke und Klaus Timmer, Daniela Große und Julia Herbrand.

Hilfe für die Kleinen

Vor allem die Allerkleinsten sind im Fokus der Helfer: Im Jugendtreff der Gemeinde, „Der springende Punkt“ werden Kids betreut und lernen Deutsch. „Wir setzen uns schon immer für sozial benachteiligte Kids ein“, sagt Julia Herbrand, die im Jugendtreff arbeitet. „Dass wir jetzt den Flüchtlingskindern besonders zur Seite stehen, ist selbstverständlich“, betont Herbrand. „Sie kommen hier mit anderen Jungen und Mädchen in Kontakt und lernen die Sprache schnell“, weiß sie.

Sprache als Schlüssel

Auch die Eltern der Kleinen lernen die neue Sprache. Die Gemeinde bietet jeden Tag mehrere Kurse an. Gabriele Rip­holz ist dort eine der Dozentinnen: „Sprache ist der Schlüssel zur Integration“, findet Ripholz. Die Kurse würden gut angenommen, wenngleich feste Zeiten und Termine für die Flüchtlinge ungewohnt seien: „Manchmal kommen sie viel zu spät, an anderen Tagen kommen sie überhaupt nicht. Aber wer wirklich lernen will, ist dabei. Es klappt immer besser“, so Ripholz. Die Kurse hat sie nach Leistungen sortiert. Schwer sei es aber häufig, die Frauen zu erreichen: „Sie bleiben oft in den Unterkünften.“

Kontakt zu Unterkünften

Ein enger Kontakt zu den Flüchtlingen ist den Ehrenamtlern wichtig. Daher geht man gezielt in die Unterkünfte und sieht, wo man helfen kann. Daniela Große ist als Caritasvorsitzende ganz nah dran am dortigen Geschehen: „Ich versuche, Kontakt zu den Familien aufzubauen, organisiere Dinge, die sie brauchen“, sagt sie. So sorgt sie für Kinderwagen oder andere Utensilien. „Ich will Ansprechpartner für alles sein.“

Individuelle Hilfe

In die individuelle Hilfe taucht Klaus Timmer ein. Wie auch einige andere Menschen der Gemeinde steht er als Pate zur Verfügung und hilft einzelnen Familien ganz konkret. „Ich versuche, ihnen bei der Klärung des Aufenthaltstatus zu helfen und schaue in den Wohnungen vorbei.“ Eine Spannung zwischen Christen und Muslimen habe er noch nie erlebt. „Sie helfen sich gegenseitig und sind füreinander da. Alle gehen respektvoll miteinander um und sind uns sehr dankbar. Da weiß man dann, wofür man das alles macht“, freut er sich.

Plausch auf dem Basar

Regelmäßige Treffen stehen auch auf dem Programm. Beispielsweise bei einem wöchentlich stattfindenden Basar unter der Leitung von Elke Timmer: „Hier können die Menschen sich austauschen. Es sind immer etwa 80 Flüchtlinge und rund 15 Menschen aus der Gemeinde dabei.“ Rund 20 Gemeindemitglieder helfen Timmer bei der Organisation. Elke Timmer ist sicher: „Sie alle sehen es so wie ich: Es ist unsere Pflicht zu helfen.“

Die Ehrenamtler des Jahres werden gesucht

In der Reihe „Menschen machen’s möglich“ stellen wir insgesamt zehn Projekte vor, in denen sich Mülheimer ehrenamtlich engagieren. WAZ-Leser stimmen am Ende anhand einer Übersicht darüber ab, welche Projekte ausgezeichnet werden sollen.

Drei Projekte werden mit jeweils 1000 Euro unterstützt, gestiftet von der Rheinisch-Westfälischen Wasserwerksgesellschaft (RWW). Die Preisverleihung soll am 2. September im Rahmen des Sommerfest beim Oberbürgermeister stattfinden.