Mülheim. . Ruhrpromenaden-Anwohner und Gewerbetreibende haben sich nach Klagen über Lärm und Vandalismus mit Polizei und Ordnungsamt zu einem Rundgang getroffen.
- Anlieger klagen über Krach und Müll
- Stadtdirektor lud Beteiligte zur Ortsbesichtigung ein
- Polizei und Ordnungsamt laufen dort jetzt Doppelstreife
Schön ist es an der neuen Ruhrpromenade entlang der Ruhrbania-Bauten. So schön, dass sich nicht nur gesittete Erholungssuchende dort tummeln, sondern auch mancher Ruhestörer. Mehrfach hatten Mieter, Eigentümer und Gewerbetreibende der Ruhrpromenade Klagen wegen Ruhestörung, Vandalismus und Vermüllung vorgebracht. Jetzt trafen sich Anwohner und Anlieger mit Vertretern von Stadt und Polizei, um über die Lage vor Ort zu sprechen und nach Lösungen zu suchen.
Mehr Präsenz von Polizei und Ordnungsamt
„Wir wollen, dass die Ruhrpromenade unsere gute Stube bleibt. Aber da prallen verschiedene Nutzungsgruppen aufeinander“, schickt Ordnungsamtsleiter Bernd Otto voraus und versichert: „Noch ist da nichts entglitten.“ Mancher Anwohner mag das anderes sehen: Sie berichten von Pöbeleien, mutwilligen Verschmutzungen an den Fassaden, vom Urinieren auf der Promenade, von nächtlichen Autorennen samt Hupkonzerten und lauter Musik, die dank des freien WLans aus Handys dudele.
Durch mehr Präsenz von Polizei und Ordnungsamt soll sich das ändern. „Wir schicken auch mal freitags oder samstags abends unsere Mitarbeiter dorthin“, sagt Ordnungsamtsleiter Bernd Otto. Auch der Polizei ist die Ruhrpromenade von diversen Einsätzen bekannt. Michael Heitkötter, Leiter des Bezirks- und Sonderdienstes der Wache an der Ulmenallee, war ebenfalls bei dem Rundgang dabei und sagt: „An der Ruhrpromenade treffen sich oft Jugendliche, die despektierliches Verhalten zeigen. Wir haben da einige Platzverweise ausgesprochen. Aber es ist kein Kriminalitätsschwerpunkt. Man muss dort nicht um seine Sicherheit fürchten.“
Geräuschbelastung und der Müll sind deutlich weniger geworden
Um mehr Präsenz zu zeigen, haben Polizei und Ordnungsamt in dem Bereich seit knapp zwei Wochen wieder die gemeinsame Streife eingeführt, die zwischenzeitlich aus Personalmangel in Mülheim größtenteils eingeschlafen war. „Erste Erfolge sind sichtbar“, sagt Uwe Elstermeier, Betreiber der Hafenbar und des Bootsverleihs und zugleich Vorsitzender der kürzlich gegründeten Interessengemeinschaft. „Die Geräuschbelastung und der Müll sind deutlich weniger geworden“, hat der Gastronom registriert. Dadurch, dass die Promenade inzwischen gut frequentiert und das Viertel stärker belebt sei, habe sich auch eine soziale Kontrolle eingestellt. „Ich würde den Bereich nicht als Schwerpunkt bezeichnen“, so Elstermeier.
Während des Rundgangs sei auch das Thema Sauberkeit ein weiteres Mal zur Sprache gekommen. „An einer Bank steht noch keine Mülltonne, da will die MEG reagieren und beobachten, ob die Mülltonnen ausreichen, eventuell auch den Reinigungsmodus umstellen“, so der Gastronom. Außerdem sei die Durchfahrt zu der Straße Am Rathaus so abgegrenzt worden, dass unberechtigte Autofahrer keinen Zugang mehr haben. Auch eine Idee für den Innenhof des Rathauses sei ins Gespräch gebracht worden, so Elstermeier. Dort prüfe man, ob zusätzliche Beleuchtung und Videoüberwachung Drogenhandel und Ruhestörung entgegenwirken können.