Mülheim. Nach Kritik durch der Tierschutzorganisation Peta am Peitscheneinsatz standen die Jockeys beim Renntag in Mülheim unter besonderer Beobachtung.

Die Jockeys standen am Samstag beim letzten Galopprenntag des Jahres auf der Raffelberger Rennbahn ganz besonders unter Beobachtung. Viele Zuschauer schauten auf der Zielgeraden ganz genau hin, ob die Reiterinnen und Reiter die Peitsche zum Einsatz brachten. Im Vorfeld der Veranstaltung hatte Peta, Deutschlands größte Tierschutzorganisation, die Zuschauer zu einem Boykott des Renntages aufgerufen.

Beim 147. deutschen Derby, ein mit 650.000 Euro dotiertes Rennen auf der Galopprennbahn in Hamburg-Horn, hatten zwei Jockeys kürzlich im Endspurt zu heftig die Peitsche eingesetzt. Beide Reiter erhielten Geldstrafen, einer bekam zudem vier Tage die Lizenz entzogen. Peta Deutschland verurteilte das Vorgehen scharf. Da der Rennverein Raffelberg schon im Vorfeld das Gespräch mit der Organisation gesucht hatte, blieben Protest-Aktionen am Raffelberg aus.

Eindeutige Regelungen für den Peitscheneinsatz

„Mein Präsidiumskollege Dirk von Mitzlaff hat aus der Sicht eines Pferdezüchters eine sehr gute Stellungnahme für uns abgegeben. Der Peitscheneinsatz kommt selten vor. Jeder, der sein Vollblut ins Rennen schickt, tut es mit Liebe zum Pferd. Wir blockieren die Diskussion über den Umgang mit der Peitsche nicht, sondern sind zu weiteren Gesprächen bereit“, sagte Rennvereins-Präsident Hans-Martin Schlebusch am Rande des Geläufs.

Gerd Apel ist Tierarzt und betreut mit seinem Team seit 30 Jahren die Galopp-Veranstaltungen in Mülheim, Krefeld und Neuss sowie auf den Trabrennbahnen in Mönchengladbach und Dinslaken. Der Krefelder sagt: „Es gibt im Pferdesport eindeutige Regelungen für den Peitscheneinsatz. Nach jedem Rennen schaut sich die Rennleitung das Video an, um mögliche Vergehen zu bestrafen. Die Intensität der Peitschenhiebe ist auch auf dem Hintern des Pferdes abzulesen. Sind Striemen zu sehen, wird der Reiter bestraft.“ Am Samstag gab es auf der Raffelberger Rennbahn keine Zwischenfälle.