Mülheim. . Die Bürgerenergiegenossenschaft Ruhr-West macht ernst. Sie möchte sich mit 49 Prozent am Mülheimer Energiedienstleister Medl beteiligen.
Die Bürgerenergiegenossenschaft Ruhr-West (BEG-RW) macht ernst. Sie möchte sich mit 49 Prozent am Mülheimer Energiedienstleister Medl beteiligen. Auf einer von 60 Personen besuchten Informationsveranstaltung im Kloster Saarn gaben die Verantwortlichen genauere Details bekannt.
Die Anteile der Medl gehören über die Beteiligungsholding zu 51 Prozent der Stadt Mülheim und zu 49 Prozent dem RWE. Die Kooperation läuft aber am 31. Dezember diesen Jahres aus. Auf den RWE-Anteil spekuliert die BEG-RW. Sie selbst möchte sich mit 15 Prozent an dem Deal beteiligen, die restlichen 34 Prozent übernähme der Partner Naturstrom AG. Mit der Zeit sollen die Anteile der Genossenschaft aber aufgestockt werden.
„Wir wissen, dass die Stadt bereits Gespräche mit RWE, aber auch mit anderen Investoren führt“, sagt Dr. Volker Thiele aus dem Vorstand der Genossenschaft. Die Entscheidung darüber trifft der Stadtrat. Bereits am 22. September soll in einer Sitzung des Rates darüber entschieden werden.
Die Genossenschaft verspricht sich durch die Prozente an der Medl nicht nur eine Stärkung des Klimaschutzes, sondern auch eine direkte Bürgerbeteiligung. Durch den Erwerb von Genossenschaftsanteilen zu je 250 Euro könnte jedes Mitglied am Erfolg der Medl teilhaben. „In Steinfurt und Solingen halten Energiegenossenschaften bereits Anteile an den lokalen Versorgern“, führt Thiele zwei Beispiele aus Nordrhein-Westfalen an.
BEG übernimmt Energiecontracting
Das zweite Projekt der im Januar in Mülheim gegründeten Genossenschaft ist das sogenannte Energiecontracting. Hierbei übernimmt die BEG-RW die Energieversorgung aus erneuerbaren Quellen von Ein- und Mehrfamilienhäusern, ganzen Wohnblocks oder Gewerbeobjekten. Zwei konkrete Projekte sollen in Kürze gestartet werden. Zum einen wird das Bürogebäude und die Lagerhalle eines Dachdeckerbetriebes im Hafen mit einer Photovoltaikanlage ausgestattet, zum anderen geht es um eine Häuserzeile an der Mühlenstraße in Dümpten. Ein dritter Standort ist in Planung.
Projekt Nummer drei ist der Windpark Rahrbach bei Olpe, wo die Genossenschaft als Investorin und Betreiberin auftreten wird.