Mülheim. . Die Bürger-Energiegenossenschaft verfolgt künftig ihre Ziele mit einem starken Partner – auch mit Blick auf den Erwerb von Medl-Anteilen.

Der Öko-Energieversorger Naturstrom und die Bürger-Energiegenossenschaft Ruhr-West (BEG-RW) haben sich auf eine Zusammen­arbeit auf lokaler und regionaler Ebene verständigt.

Damit erfährt die im Januar in Mülheim gegründete Genossenschaft weiteren Zuspruch. Die Naturstrom AG wurde 1998 gegründet und verfolgt das Ziel, eine ökologische und wirtschaftliche Alternative zur herkömmlichen Energieerzeugung und Versorgung zu bilden. Das Unternehmen zählt zu den ersten unabhängigen Ökostromanbieter Deutschlands und versteht sich selbst als Bürger-Energiegesellschaft.

„Wir freuen uns sehr, mit der Naturstrom AG ein Genossenschaftsmitglied in unseren Reihen begrüßen zu können, das sich seit Jahren für eine bürgernahe Energiewende engagiert“, sagt der Mülheimer Peter Loef, Vorsitzender des Vorstands der BEG-RW. Damit habe man einen starken, kenntnisreichen Partner an der Seite, um auch große Projekte finanziell stemmen zu können.

Drei konkrete Projekte

Die Bürger-Energiegenossenschaft will den Bürgern im westlichen Ruhrgebiet eine Möglichkeit bieten, sich persönlich für eine zukunftsfähige Energieversorgung zu engagieren. Lokale Energieerzeugung unter ökologischen Gesichtspunkten zu einem für die Bürger wirtschaftlich tragbaren Preis – das ist das Ziel, das sich Loef und seine Partner sich setzen. Dabei geht es auch um die Energiewende in der Stadt, um Energieeffizienz in privaten, gewerblichen und öffentlichen Gebäuden. „Bei einzelnen Liegenschaf­ten oder Quartieren gibt es viele Möglichkeiten, etwa durch Photovoltaikanlagen oder Blockheizkraftwerke, eine Wärme- und Stromversorgung unmittelbar vor Ort so zu organisieren, dass Versorgungssicherheit, günstige Preise und Umweltschutz Hand in Hand vorangebracht werden“, betont Loef. Drei konkrete Projekte, erklärt er im Gespräch mit dieser Zeitung, werde man in Kürze vorstellen, dabei gehe es um die Energieversorgung von Wohn- und Gewerbeobjekten in Mülheim durch Photovoltaik.

Bürgerwindpark

Weiteres Ziel der Genossenschaft ist es, Partner für die Stadt Mülheim zu werden, wo man helfen will, die Klimaziele zu erreichen, dazu gehört die deutliche Reduzierung des Kohlendioxid-Ausstoßes. Bis zum Jahresende will die Genossenschaft Gespräche mit den zukünftigen Gesellschaftern des Energiedienstleisters Medl führen. Die Genossenschaft selbst möchte sich an der Medl beteiligen, falls die Stadt nicht alle Anteile des Unternehmens von RWE übernehmen will. Auch dazu sei ein Partner wie die Naturstrom AG sehr wichtig. Wie berichtet, endet der Vertrag mit dem RWE Ende 2016. Derzeit hält RWE 49 Prozent am Mülheimer Energiedienstleister Medl.

Auch über Mülheim hinaus plant die Genossenschaft Engagements einzugehen. So werden bereits Gespräche zum Ankauf des sauerländischen Bürgerwindparks Rahrbach geführt.