Mülheim. . Die Saarner Kirmes wird in den nächsten Jahren in Broich bleiben. Es fehlt an Alternativen. Der Platz rund um die Stadthalle ist gut angekommen.
Nach der erfolgreichen Premiere rund um die Stadthalle wird die Saarner Kirmes auch in den kommenden zwei Jahren in Broich stattfinden. Das bestätigte Inge Kammerichs, Geschäftsführerin der Mülheimer Stadtmarketing und Tourismus Gesellschaft, auf Anfrage dieser Zeitung.
„Da brauchen wir gar nicht drüber zu reden. In den nächsten zwei Jahren gibt es keine Alternative“, sagte Kammerichs. Der Wechsel war durch den Bau des Flüchtlingsdorfes auf dem bisherigen Kirmesplatz an der Mintarder Straße notwendig geworden. Wann der Platz für eine Kirmesrückkehr in Betracht gezogen werden kann, steht noch in den Sternen.
Anzahl der Schausteller reduziert
Den Rummel erneut direkt an der Ruhr auszutragen, verursacht bei der MST-Chefin aber längst keine Bauchschmerzen mehr. Denn die Premiere hätte erfolgreicher kaum sein können. „Wir hatten großen Respekt vor dem neuen Standort und ich bin froh, dass die Menschen ihn angenommen und die Atmosphäre am Fluss genossen haben“, so Kammerichs. Peter Stermann, Technischer Leiter und Platzmeister der Kirmes, ergänzt: „Die neue Fläche ist ein voller Erfolg, gerade auch die Ruhezonen im Grünbereich sind ein großes Plus, das gerne angenommen wird.“ Für das nächste Jahr gebe es bereits Anfragen von Schaustellern.
Wurde die Anzahl der Schausteller im Vergleich zu Saarn von 100 auf 80 reduziert, sieht Inge Kammerichs durchaus noch Vergrößerungspotenzial. „Es gibt sicherlich noch Möglichkeiten, die Fläche auszuweiten, aber darüber können wir uns erst ernsthafte Gedanken machen, wenn wir komplett Bilanz gezogen haben und wissen, was in diesem Jahr gut angekommen ist und was weniger gut“, so die Leiterin der MST.
Kein Verlust für Saarner Händler
Auch die Saarner haben sich mit dem – zumindest zwischenzeitlichen – Verlust der Großveranstaltung in ihrem Stadtteil offenbar abgefunden. „Ich habe bis jetzt nur Positives gehört und den Eindruck, dass die Leute mit ihren Kindern trotzdem dort hingehen“, sagt Birte Jess, Vorsitzende der Werbegemeinschaft Saarn (WGS).
Die Kirmes habe sich für die Geschäftsleute auf der Düsseldorfer Straße in der Vergangenheit nur unwesentlich bemerkbar gemacht. Oder andersherum gesprochen: Der Wechsel nach Broich wird für die Saarner Händler keinen Verlust nach sich ziehen. „Ich denke, dass die Leute gezielt auf die Kirmes und nicht auch noch nebenbei einkaufen gehen“, vermutet Birte Jess. Die WGS-Vorsitzende bringt ihre entspannte Sicht auf den Punkt: „So weit ist der neue Standort von Saarn ja nun auch nicht entfernt.“
Schausteller machen guten Umsatz
120.000 Besucher zählte die Mülheimer Stadtmarketing und Tourismus GmbH (MST) an den vier Kirmestagen. „Die Standortwahl hat auch nicht-typische Kirmesbesucher angelockt und es gab nur positive Rückmeldungen“, so Geschäftsführerin Inge Kammerichs.
Da die Kirmes in Saarn in den vergangenen Jahren stets zehn Tage dauerte, in Broich diesmal aber nur vier Tage, mache es aber keinen Sinn, die Besucherzahlen in ein Verhältnis zu setzen.
Die MST-Geschäftsführerin kann aber berichten, dass die Schausteller einen guten Umsatz gemacht haben. Zudem habe es jede Menge Lob für die Atmosphäre am neuen Standort gegeben – sogar von der Marktmeisterin der Cranger Kirmes, die ab dem 5. August ihre Pforten öffnet.
Auch NRW-Ministerpräsidentin Hannelore Kraft absolvierte einen Kirmesrundgang und überzeugte sich unter anderem von der Klangvielfalt der historischen Kirmesorgeln. Albert Ritter, Präsident des Deutschen Schaustellerbundes, hatte das 1. Internationale Wellershaus-Kirmesorgeltreffen initiiert.