Mülheim. . Vom Kaufhof zum Klöttschen, vom Werdener Weg bis zum Rumbachkanal: Die Stadt Mülheim sucht nach einer Lösung, den Verkehrskollaps auszuschließen.

Erneuerung des Werdener Weges, Abriss des Kaufhofs, Umbau von Klöttschen und Tourainer Ring, Rumbachkanalsanierung – das Umfeld und die Innenstadt selbst werden in den nächsten Jahren erneut von riesigen Baustellen geprägt sein. Noch ist nicht klar, wie die städtischen Verkehrsplaner all das organisieren wollen, ohne dass es zum Verkehrskollaps kommt. Es gibt noch einige Unklarheiten.

Die Mülheimer Bürgerinitiativen hatten im Planungsausschuss nachgebohrt, wie die Verwaltung all die anstehenden Großbaustellen unter einen Hut zu bekommen gedenke, ohne den Innenstadtkaufleuten erneut „Stress und Existenzbedrohung“ zu bescheren.

Im Juli beginnt Kaufhof-Abriss

Alsbald schon wird die Abrissbirne gegen das Kaufhof-Gebäude donnern. Im Juli soll’s losgehen, die Baustelle mit Neubau des Schlossquartiers wird an zentraler Stelle zwei Jahre eingerichtet bleiben. Der Bereich zwischen Schollen- und Ruhrstraße wird gesperrt, die Zufahrt nur in der Sackgassen-Variante möglich sein. Durchgangsverkehr soll über Schloßbrücke, Bergstraße und Konrad-Adenauer-Straße umgeleitet werden – die ohnehin für die Innenstadt-Durchquerung von den Verkehrsplanern vorgesehene, aber sichtbar weiterhin nicht gut angenommene Route.

Bauarbeiten seit Monaten schon am Werdener Weg, der Hauptachse Richtung Flughafen. Bis November noch soll der Straßenabschnitt bis Obere Saarlandstraße (B1) stadtauswärts gesperrt bleiben. Zusätzlich werden noch Kanal- und Straßenbauarbeiten rund um das erweiterte St. Marien-Hospital Verkehrsbeeinträchtigungen bringen.

MBI fragen: Und wann kommt der Kreisverkehr am Klöttschen?

Vorarbeiten für den Kanalbau laufen auch bereits am Eppinghofer Kreisel, an der ohnehin überlasteten Zubringerstraße aus Richtung Stadtnorden. Hier wird es ab August eine Umleitung für den gen Norden rollenden Verkehr über Parallelstraße und Klöttschen geben. Was denn mit dem Umbau der Kreuzung Eppinghofer Straße mit Bruchstraße und Klöttschen zum Kreisverkehr sei, wollten die MBI wissen angesichts der Tatsache, dass der Förderbescheid des Landes für dieses Jahr vorliegt. Zum jetzigen Zeitpunkt, so die städtischen Verkehrsplaner, könne dazu keine konkrete Aussage gemacht werden. Es bedürfe noch einer Klärung, man werde in den nächsten Monaten eine detaillierte Zeitplanung im Planungsausschuss des Stadtrates präsentieren.

Ohnehin wird es am Klöttschen im Juli eng. Um die Flüchtlingsunterkünfte dort ans Nahwärmenetz anzuschließen, ist im nächsten Monat mindestens eine der zwei Fahrspuren stadtauswärts zu sperren. Wenn eine „erhebliche Baustellenverkürzung“ dadurch zu erreichen sein sollte, so die Verkehrsplaner, sei auch eine Vollsperrung denkbar.

Rumbachkanalsanierung: 22 Monate für ersten Bauabschnitt

Und schließlich soll die seit Jahren verschobene, zuletzt durch eine Klage des Einkaufszentrums Forum und zwei Vergabebeschwerden blockierte Sanierung des Rumbachkanals im September endlich starten. Begonnen werden soll im Bauabschnitt zwischen Gracht und Kattowitzer Straße, je eine der beiden Fahrspuren je Fahrtrichtung wird gesperrt – und das für geschätzt 22 Monate.