Mülheim. . Lara Derksen beginnt eine Ausbildung als Optikerin. Zu diesem Erfolg der Hauptschülerin hat das Coaching von Fiona Skibbe vom U 25-Haus beigetragen

Zwölf Monate ist es her, da ging Lara Derksen mit einem ganz besonderen Gefühl in die Sommerfreien. Denn sie wusste, im neuen Schuljahr wird vieles anders sein: Dann geht sie in die zehnte Klasse, aber auf dem Stundenplan stehen dienstags nicht mehr Mathe oder Deutsch. Stattdessen wird sie an diesem Wochentag bei Apollo-Optik an der Schloßstraße arbeiten. Und wenn alles gut geht, fängt sie dann vielleicht dort ihre Ausbildung als Augenoptikerin an.

Es ist alles gut gegangen: Vor wenigen Tagen hat die 17-Jährige an der Hauptschule am Hexbachtal ihr Abschlusszeugnis bekommen. Am 1. August startet ihre Ausbildung bei dem Optiker.

Der Übergang von der Schule zum Beruf hat also reibungslos geklappt. Mit dazu beigetragen hat Fiona Skibbe, Berufsberaterin im U 25-Haus. Sie ist für Laras Schule zuständig. Regelmäßig geht sie in die aktuellen neunten Klassen und bietet den Schülern an, sie auf dem Weg in das Berufsleben zu unterstützen. Die erste wichtige Station dabei ist so ein Langzeitpraktikum.

Rollenspiele simulieren Anruf beim Unternehmen

Bei Lara ging alles ganz fix, sie hatte schon nach der dritten Bewerbung die Stelle für das Praktikum sicher. Bei vielen ihrer Klassenkameraden dauert es deutlich länger. Fiona Skibbe muss dann dazu motivieren, am Ball zu bleiben. Freilich nicht durch bloßes gutes Zureden, sondern ganz praktisch: In einem Rollenspiel übt sie zum Beispiel mit dem Schüler, bei einem Unternehmen anzurufen und sein Anliegen zu schildern. Und nach ein paar Versuchen folgt dann der Ernstfall: der richtige Anruf. „Ich sitze dann im Hintergrund und kann zumindest Handzeichen geben.“ Laras Bilanz im Rückblick: „Das hat mir persönlich sehr geholfen.“

Rund 1000 Schüler haben im letzten Jahren im Rahmen einer solchen Beratung Kontakt zum U 25-Haus gesucht. Hannah Leitzen, der Leiterin dieses Projektes, ist dabei wichtig, dass die Schüler dieses Angebot als professionelle Dienstleistung wahrnehmen, die ihnen tatsächlich hilft, ihr Berufsleben effektiver zu planen. „Letztlich ist das eine Art Coaching.“

Die Berater sind an allen Haupt-, Real- und Gesamtschulen sowie an den Berufskollegs mit eigenen Büros vertreten. „Wir sind aber auch für Abiturienten ansprechbar, etwa im Hinblick auf die Studienwahl“, betont Leitzen. Die Berater stünden für die Fragen aller Jugendlichen zur Verfügung.