Mülheim. . Das Marien-Hospital weiht nach zwei Jahren Bauzeit seinen Neubau ein. 22,5 Millionen wurden investiert. Patienten ziehen in den nächsten Wochen um.

Der Neubau des Marien-Hospitals ist fertig. Zwei Jahre wurde gebaut, gewartet haben manche auf die neue Klinik gut zehn und mehr Jahre. 22,5 Millionen hat die Contilia-Gruppe als Träger investiert. Moderner, patientenfreundlicher, übersichtlicher, vor allem heller präsentiert sich der Bau, den die Mülheimer erst so richtig im Herbst wahrnehmen werden, wenn der Altbau davor gefallen ist.

Die Patienten ziehen in den nächsten zwei Wochen um. „Im Juli“, so Geschäftsführer Hubert Brams, „beginnen wir mit dem Entkernen des Altbaus, ab August erfolgen die Abrissarbeiten.“ Für das Marien-Hospital beginnt nach 130 Jahren eine neue Ära, die Kaiserstraße erhält an der Stelle ein neues Gesicht.

41.000 Patienten im Jahr

„Wir können stolz auf den Bau sein“, sagt Dr. Werner Müller, Mülheimer Bürger, Vorsitzender des Vorstands der RAG-Stiftung, aber auch Mitglied des Aufsichtsrates der Contilia Gruppe, die unter anderem in Essen das Elisabeth-Krankenhaus betreibt. Müller ist überzeugt, dass sich mit dem Neubau auch die wirtschaftliche Seite des Hauses weiter bessert. Derzeit versorgt das Hospital rund 41.000 Patienten im Jahr, eine Steigerung.

Müller wünscht sich, dass die Spezialisierung in der Medizin überall, aber auch an diesem Ort verstärkt den alten Menschen in den Blick nimmt. „Was die Kliniken zu Beginn des Lebens für den jungen Menschen leisten, sollten sie auch am Ende des Lebens tun. Sein Appell dürfte nicht verhallen; die Geriatrie etwa wird am Marien-Hospital gerade aufgewertet.

Viele Krankenhäuser nicht auf die Herausforderung eingestellt

In einigen Jahren wird die Zahl der Pflegebedürftigen sich verdoppeln, erinnert NRW-Gesundheitsministerin Barbara Steffens an die Herausforderungen von morgen. „Was tut dem Menschen gut? Wie können wir in der Versorgung der Kranken effektiver werden?“ Das sind für sie die zentralen Fragen, um deren Antworten sich die gesamte Gesellschaft kümmern müsse. Noch seien viele Krankenhäuser nicht auf die Herausforderung eingestellt. „Wir müssen und können aber nicht überall alles anbieten“, sagt sie und hielte das auch für falsch. Sie plädiert für sektorübergreifende Versorgungseinheiten und dafür, dass die Medizin jeden Patienten mit seinen Ängsten und Nöten auch als selbstbestimmten Menschen wahrnimmt. Bei einem Krankenhaus, so die Ministerin, gehe es nicht nur um Steine und Technik, sondern vor allem auch um Haltung.

Für Weihbischof Franz Grave, der das Krankenhaus gestern weihte, ist eine Klinik, die auf christliche Werte setzt, stets eine Herberge der Humanität. „Menschliche Zuwendung“, so Grave, „ist mindestens so wichtig wie die moderne technische Medizin“.

Am Tag der offenen Tür einen Überblick gewinnen

Im Neubau an der Kaiserstraße befinden sich vier Stationen mit insgesamt 134 Betten.
Im Untergeschoss wird die gesamte internistische Diagnostik angesiedelt. Im Erdgeschoss befindet sich die Innere Medizin (für Privatpatienten). Die erste Etage ist für die Kardiologie und Neurologie vorgesehen. Darüber in der zweiten Etage werden Patienten der Unfallchirurgie und Orthopädie behandelt, und im dritten Obergeschoss Privatpatienten des Operativen Bereichs. Das Marien-Hospital verfügt insgesamt über 367 Betten. Mit dem Neubau kamen keine Betten hinzu.

Kurz vor Bezug des neuen Krankenhausgebäudes lädt das Marien-Hospital am Samstag, 25. Juni, von 11 bis 15 Uhr zu einem Tag der offen Tür ein. Mülheimer Bürger können sich auf den einzelnen Etagen umschauen. Angeboten werden an dem Tag auch Gesundheitschecks und Ernährungsberatung.

Der Verein der Freunde und Förderer des Marien-Hospitals präsentiert sich am Samstag ebenfalls der Öffentlichkeit. Wer nach der Besichtigungstour durch das Gebäude verschnaufen will, kann dies anschließend im Außenbereich tun, wo es neben musikalischer Unterhaltung auch etwas von Grill gibt.