Mülheim. . Der Neubau des St. Marien-Hospitals in Mülheim steht. Derzeit erfolgen noch einige Innenarbeiten. Im Sommer fällt der Altbau. Die Patienten ziehen im Juni um.

Selten zuvor ist in der Stadt ein Bau mit Dimensionen wie das neue Marien-Hospital entstanden, ohne dass es in der Öffentlichkeit bemerkt wurde. Der Neubau steht noch verborgen hinter der mächtigen Fassade des Altbaus an der Kaiserstraße. Dieser soll, so eine Sprecherin des Trägers, der Contilia-Gruppe, ab August abgerissen werden. Erst dann wird der weiße Baukörper der Klinik zu sehen sein.

Fast zwei Jahre wurde gebaut. Derzeit erfolgen letzte Innenarbeiten. Logistisch war der Neubau von Beginn an eine Herausforderung. Da das Gebäude im Innenhof des Krankenhauses errichtet wird, musste quasi alles durch die Toreinfahrt am Muhrenkamp transportiert werden. Nur hin und wieder ließ ein Kran erahnen, dass an dem Standort gebaut wird. Im Juni, so die derzeitige Planung, werden die Patienten die neuen Stationen beziehen.

Investition von 20 Millionen Euro

Der neue Klinikbau umfasst rund 6800 Quadratmeter Geschossfläche mit vier Etagen, auf denen sich vier Stationen mit 136 Betten befinden werden. 20 Millionen Euro investiert die Contilia-Gruppe, zu der auch das Essener Elisabeth-Krankenhaus und die Kliniken auf der Ruhrhalbinsel gehören. „Wir sind mit dem Bau in unserem Zeit- und Kostenplan geblieben“, sagt Klinik-Geschäftsführer Hubert Brams, der künftig eine noch engere Zusammenarbeit mit den beiden Essener Häusern anstrebt.

Der Neubau bringt für die Patienten vor allem mehr Ruhe. Die neue Fassade, so Brams, ist schallisoliert und die Verglasung der Fenster ist dreifach ausgelegt. Für alle in der Klinik – Ärzte, Pflegekräfte und Patienten – bringt der Neubau kürzere Wege. Im Erdgeschoss werden sich künftig die Funktionsbereiche befinden: EKG, Ultraschall, die Endoskopie, die Radiologie. Darüber sind die Stationen der internistischen, konservativen Medizin angeordnet. Überhaupt bekommt das Krankenhaus, das auf eine über 100jährige Geschichte zurückblickt, eine klare Ordnung: Am Muhrenkamp liegen die medizinischen Bereiche der Psychiatrie, ein Schwerpunkt der Klinik; an der Kaiserstraße befindet sich die Innere Medizin und an der Adolfstraße, wo auch der Haupteingang bleibt, sind die operativen Fächer angeordnet.

48 zusätzliche Parkplätze entstehen an der Kaiserstraße

Verbessern, so der Geschäftsführer, wird das Krankenhaus mit dem Neubau auch die Parkplatzsituation. 48 zusätzliche Parkplätze werden vor dem Neubau an der Kaiserstraße entstehen, davon sollen dann auch die Besucher der Einrichtung profitieren. Der Mangel an öffentlichen Parkplätzen war stets ein Kritikpunkt.

Die Bettenzahl steigt nur geringfügig an: Das Marien-Hospital wird ab dem Sommer über 367 Betten verfügen. Finanziert hat die Contilia-Gruppe den Neubau zum großen Teil aus eigener Kraft und über die jährliche Krankenhauspauschale des Landes, diese beträgt 600.000 Euro.

Bereits im nächsten Monat wird das Marien-Hospital seine neue Kapelle eröffnen.