Mülheim. . Die Schollen- und Ruhrstraße werden während der Bauarbeiten am ehemaligen Kaufhof-Standort zu Sackgassen. Der Durchgangsverkehr wird umgeleitet.
Viele Autofahrer werden sich umorientieren müssen, wenn sie künftig mit dem Wagen in die Stadt fahren. Wenn der ehemalige Kaufhof abgerissen wird und dort das neue Schloßstraßen-Quartier entsteht, werden sie nicht mehr die Ruhr- und Schollenstraße befahren können. Den Bogen um das alte Kaufhaus fahren derzeit täglich noch rund 6600 Fahrer. In beiden Richtungen wird demnächst vor dem Rathaus, nahe des Hafenbeckens, eine Sackgasse eingerichtet, damit der Abriss dieses Areals reibungslos gelingen kann.
Die Erreichbarkeit der Gastronomie für Anlieferung, so betonte gestern Ronald Jansen vom Tiefbauamt, sei während der gesamten Bauphase aber ebenso gewährleistet wie die der Wohnungen im ehemaligen Stadtbad. Die Ruhrstraße werde auch von den Bau- und Abrissfirmen als Zufahrt benötigt. Ob nach der etwa zweijährigen Bauphase die Durchfahrt jemals wieder geöffnet wird, ließ Pressesprecher Volker Wiebels gestern offen. „Es wird in dieser Zeit nichts angelegt, was es erschweren würde, die Regelung wieder zurück zu nehmen“, versicherte er. Die Frage werde aber Politik und Verwaltung in dieser Zeit beschäftigen, wobei die Erfahrungen mit dieser Durchfahrtssperre sicherlich eine wichtige Rollen spielen würden.
„Innenstadt ist gut erreichbar“
„Die Innenstadt ist dann mindestens genauso gut erreichbar“, betonte Jansen und verweist auf die seit dem Bau der Ruhrpromenade gültigen Verkehrsführung, die den Verkehrsstrom über die Bergstraße (VHS und Stadthalle) und die Konrad-Adenauer-Brücke führt. Als Durchgangsstraße war die Schollenstraße nie konzipiert und die Ampelschaltung an der Friedrich-Ebert-Straße auch entsprechend ungünstig. So seien auch die Wegweiser, die in die Nachbarstädte und die unterschiedlichen Stadtteile weisen, seit Jahren ausgerichtet und die Straßen für diesen Verkehr auch ausreichend dimensioniert. Dennoch werde noch einmal auf diesen Weg mit Umleitungstafeln an neun Standorten aufmerksam gemacht. Die Sperrung mitten in der Stadt habe schon gravierende Auswirkungen. „Wenn ein Mensch am Steuer sitzt, dann ist er sehr sensibel“, weiß Wiebels, und er geht davon aus, dass in den ersten Tagen einige Autofahrer in die Straße fahren, um zu testen, ob die Durchfahrt wirklich nicht möglich sei.
70 Parkplätze ausgewiesen
Aus Platzgründen fallen an beiden Straßen auch die Parkplätze auf der Kaufhofseite weg. Das sind an der Ruhrstraße etwa 20 und weitere fünf an der Schollenstraße sowie ein Behindertenparkplatz und der Taxistand mit vier Plätzen. Nahliegender Ersatz wird jenseits der Rheinischen-Bahn-Trasse am Gesundheitsamt geschaffen. Dort werden 70 Plätze ausgewiesen und auch bewirtschaftet. „Sonst sind sie weg und von Dauerparkern belegt“, so Wiebels. Zur Gastronomie an der Ruhrpromenade ist es von dort dann auch nicht mehr weiter als bisher, so dass auch die Betreiber keine Sorgen haben müssen, während der Bauphase schlecht erreichbar zu sein.
Auswirkungen auf Bus und Bahn an der zentralen Haltestelle in unmittelbarer Nähe zur Baustelle sollen die Abrissarbeiten nicht haben. „Sie wird in vollem Umfang aufrecht erhalten. Das ist eine Bedingung“, sagt Wiebels. Die Fahrgäste werden durch Matten vor der Baustelle geschützt. Wie ein Abriss auf engem Raum funktioniert, sah man beim Rathausanbau oder am Synagogenplatz.