Mülheim. Das Netzwerk gegen Fluglärm führt am kommenden Freitag eine Bürgerversammlung durch. Thema: Geplante Kapazitätserweiterung am Flughafen Düsseldorf.

Widerstand gegen eine mögliche Kapazitätserweiterung von 45 auf 60 Starts und Landungen in der Stunde am Düsseldorfer Flughafen kommt auch aus Mülheim. „Mülheim“, so der Sprecher des Netzwerkes gegen Fluglärm, Waldemar Nowak, „wird bereits jetzt von zwei Flughäfen stark belastet. Es reicht.“

Derzeit, so Nowak, gebe es bereits 90.000 Flugbewegungen im Jahr von Düsseldorf aus über Mülheim, hinzu kämen 60.000 Flugbewegungen durch den Flughafen Essen/Mülheim. Das Ruhebedürfnis der Menschen, so sieht es die Initiative, dürfe nicht weiter hinter den wirtschaftlichen Interessen der Flughafen-Eigner stehen.

Fast 60 Prozent mehr Flugbewegungen wird es nach Prognosen bei einer Kapazitätserweiterung im Jahr 2030 geben. „Das bedeutet“, so Nowak, „mehr Lärm insbesondere in den frühen Morgen- und späten Abendstunden.“ Er rechnet gar damit, dass in den Sommermonaten die Parallelbahnen am Flughafen 16 Stunden am Tag durchgehend benutzt werden könnten. Spüren würden das dann auch Teile des Stadtgebietes, die bislang weniger vom Lärm betroffen seien.

Eine wirtschaftliche Schwächung der Region

Dabei geht es den Kritikern keineswegs nur um Lärm. Am kommenden Freitag, 17. Juni, wollen sie um 18.30 Uhr bei der Bürgerversammlung im Kloster Saarn auch die Luftbelastungen durch den Flugverkehr darlegen: Bei rund 130.000 Starts und 3000 Kilogramm Kerosin pro Start kommt es nach Untersuchungen unter anderem zu einem Ausstoß von 1,2 Milliarden Kilogramm Kohlendioxid.

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Nicht zuletzt geht es bei den Düsseldorfer Plänen auch um wirtschaftliche Folgen: Kritiker gehen davon aus, dass Düsseldorf bei größeren Kapazitäten weitere Fluglinien von den umliegenden Flughäfen anlocken wird. „Wirtschaftlich wäre das eine Schwächung der Region, ein Verlust von Arbeitsplätzen.“

Bei der Bürgerversammlung, die vom Netzwerk veranstaltet wird, werden Jürgen Zentgraf, Leiter des Umweltamtes Mülheim, Helmar Pless, Vizepräsident der Bundesvereinigung gegen Fluglärm, sowie Gutachter vertreten sein.