Mülheim. Grüne zeichnen Waldemar Nowak mit dem diesjahrigen Bürgerpreis aus. Nowak ist Sprecher des Netzwerkes gegen Fluglärm.

Waldemar Nowak, der Sprecher des Netzwerkes gegen Fluglärm, ist am Mittwochabend von den Grünen mit dem Bürgerpreis ausgezeichnet worden. „Es ist eine Auszeichnung für jahrzehntelange Hartnäckigkeit im Einsatz gegen Lärm“, erklärt Hubert Niehoff in seiner Laudatio. Nowak betont, dass er kein Gegner des Flugverkehrs an sich sei, wohl aber vehement dafür eintrete, dass es Grenzen der Belastung gebe.

Für Nowak, der Technik an einem Essener Gymnasium unterrichtet, geht es bei dem Widerstand gegen zunehmenden Fluglärm auch um die kritische Betrachtung von Technikfolgen. Der Gesundheitsschutz der Menschen dürfe nicht hinter den wirtschaftlichen Interessen der Flughäfen und Fluggesellschaften zurückstehen, sagt er. Vor allem im Flugverkehr in den frühen Morgenstunden und zu nächtlicher Zeit sieht das Netzwerk eine massive Beeinträchtigung für die Menschen. Nowak führt mit seinem Netzwerk den Kampf vor allem an zwei Fronten: gegen die Versuche und Pläne des Flughafens Düsseldorf, der die Kapazitäten erweitern möchte, und am Flughafen Essen/Mülheim.

Was wird aus dem Flughafenareal in Mülheim

Am heimischen Flughafen sieht er sich nahe am Erfolg. Auch der permanente Druck des Netzwerkes hat dazu geführt, dass politisch der Ausstieg aus dem Flugverkehr inzwischen beschlossen ist. In Düsseldorf will sich das Netzwerk, dem rund 30 aktive Mitglieder – darunter Juristen und Wirtschaftsfachleute – angehören, weiterhin dafür einsetzen, dass die Ausweitung der Flugbewegungen verhindert wird. „Es geht hier nicht nur um die Bewohner im Mülheimer Süden, sondern auch um die Bürger in Dümpten und Heißen, die betroffen wären.“

Das Netzwerk wird sich nun auch in die anstehende Diskussion darüber einmischen, was aus dem 140 Hektar großen Flughafenareal in Mülheim werden soll. „So eine attraktive Fläche gibt es im Land nicht noch einmal“, sagt Nowak und warnt vor einem wirtschaftlichen Verramschen und einem „Klein-Klein-Denken“ an der Stelle.