Mülheim. Ab Sonntag fahren viele Busse in Mülheim nicht mehr ihre gewohnte Strecke, die Linie 132 wird gar eingestellt. MVG setzt Vorgaben von Stadtrat um.
Der nächste Fahrplanwechsel steht an. Ab Sonntag, 12. Juni, fahren vor allem auf der linken Ruhrseite viele Busse nicht mehr ihre gewohnten Strecken. Mintarder kommen nur noch einmal pro Stunde mit Umsteigen zur Stadtmitte oder zum Hauptbahnhof. Fahrgäste zwischen Heißen Kirche und Kattowitzer Straße müssen jetzt auch tagsüber den Taxi-Bus vorbestellen. Die Buslinie 132 wird aus dem Fahrplan gestrichen. Die Fischenbeck sieht am Samstag zum letzten Mal einen Linienbus. Viele Fahrgäste müssen sich ab Sonntag neu orientieren.
Die MVG (Mülheimer Verkehrsgesellschaft) setzt damit weitere Vorgaben des Ende 2013 vom Rat beschlossenen Nahverkehrplans um. Seit Mai liegt allerdings ein neues Gutachten zum Mülheimer Nahverkehr vor. Die Fraktionen beraten bereits darüber. Weitere Änderungen sind programmiert.
Kein konkreter Weg erkennbar
„Wollen wir uns weiterhin einen teuren Nahverkehr leisten? Wenn nicht, müssen wir über die Netzdichte, den Haltestellenabstand und die Fahrtzeiten nachdenken“, erklärt Planungsdezernent Peter Vermeulen im Gespräch mit dieser Zeitung.
In den Parteien ist bisher noch kein konkreter Weg zu erkennen, wie Busse und Bahnen in Zukunft die Stadt bedienen sollen. Noch weniger Fahrten vergraulen die Kunden, fürchten die Politiker. Sie sagen auch: „Zu viele leere Busse und Bahnen verringern die Verluste nicht. Busse müssen noch mehr die Zubringerfunktion zur Straßenbahn übernehmen.“