Mülheim. Riesige Resonanz fand das diesjährige Jugendfestival. Die Weiße Flotte mischte das Feld beim traditionellen Quietsche-Enten-Rennen ordentlich auf.
Es war der Ort des Geschehens am Wochenende: Gefühlt die halbe Stadt zog für die Jugendfestspiele „Voll die Ruhr“ auf die Schleuseninsel. Schließlich ist das Fest seit vielen Jahre mehr als ein kreativer Wettkampf junger Schiffsarchitekten, die auf selbstgebauten Flößen gegeneinander antreten: Action beim Grillparcours oder Fußball, sich stärken mit Sucuk oder Bratwurst, flanieren über den Trödelmarkt oder das bunte Treiben von der Weißen Flotte aus begutachten - die Möglichkeiten waren endlos.
Apropos, Weiße Flotte. Die mischte das Feld beim traditionellen Quietsche-Enten-Rennen, anders als angekündigt, ordentlich auf, als sie durch die Tausendschaft der Kunststoff-Erpel bretterte. Unfreiwillig komisch: Die Rockband Freeway Riders Bottrop gab ein Konzert auf dem Schiff und verlieh der unbeabsichtigten Attacke auf die Enten den passenden Action-Soundtrack. Eine Darth-Vader-Ente - in Schwarz gehüllt wie die Rocker - schaffte es passenderweise als erste in die Zielgerade, kopfüber, mit Lichtschwert und Schwänzchen in die Höhe. Ulkiger Unsinn für einen guten Zweck: Mit jeder Ente werden fünf Euro an die Kinder des Frauenhauses Mülheim sowie geflüchtete Frauen und Mädchen gespendet.
Fast so hoch hinaus wie die Florabrücke, von der die Enten zum Startschuss geworfen wurden, konnten Kinder auch selbst klettern. Zehn Meter geht es in die Höhe. „Das schafft man am besten zusammen“, weiß Stefan Schulte ter Hardt, der seinen mobilen Klettergarten seit zehn Jahren zu den Festspielen bringt. „Hier reichen sich Fremde plötzlich die Hand”, sagt er. „Das ist immer wieder schön, deswegen freue ich mich jedes Jahr wieder auf dieses Fest.”