Mülheim. Hans-Jürgen Bolz ist passionierter Sammler und Förderer. Zu seinem 80. Geburtstag macht er dem Mülheimer Kunstmuseum ein Geschenk.
Die Begeisterung für die Bildende Kunst begann schon in seiner Schulzeit und hat bis heute nicht nachgelassen. Hans-Jürgen Bolz will anlässlich seines 80. Geburtstags am heutigen Montag nicht etwa sich selbst, sondern das Mülheimer Kunstmuseum beschenken: mit einer Arbeit der jungen Kölner Künstlerin Julia Bünnagel. Letztendlich hat er auch selbst etwas davon, denn genau genommen handelt es sich bei dem städtisch getragenen Haus um eine Bürger-Sammlung.
Außerdem hat sich Bolz von seinen Geburtstagsgästen Spenden gewünscht, die in das Young Art Experts-Projekt in der Alten Post fließen sollen. Weit über reines Bürgerinteresse hinaus hält der Anwalt und Notar außer Dienst stellvertretender Vorsitzender des Mülheimer Kunstvereins schon länger ein starkes Plädoyer für das Kunstmuseum und dessen Fortbestand.
Nachfolge für Grillo noch nicht entschieden
Keine Frage, dass sich Museumsleiterin Beate Reese in Zeiten des Sparhaushaltes über jede Hilfe freut. Sie schätzt Bolz als einen „treuen und beständigen Unterstützer, der sich für Mülheim als Kunststandort einsetzt und eine tragende Säule im Kreise der ehrenamtlichen Bürger ist, die sich für zeitgenössische Kunst und das Museum engagieren“.
So, wie es aussieht, wird Bolz als Sammler auch mit weit über 80 noch zu den wichtigen Kunst-Ausstellungen regional und über die Grenzen reisen. Als zweiter Vorsitzender des Mülheimer Kunstvereins bleibt er dem Museum hoffentlich ebenso gewogen. Spannend wird, wer künftig die Nachfolge an der Spitze des Vereins antritt: Vorsitzender Rainer Grillo hat angekündigt, dass er nicht mehr zur Wiederwahl antritt. Im Moment laufen die Gespräche über dessen Nachfolge, die sich wohl bald entscheiden soll.
Neue Künstler entdecken und fördern
Hans-Jürgen Bolz sammelt seit mehr als 30 Jahren zeitgenössische Kunst aus „reiner Liebhaberei“, wie er betont. Sein Haus gleicht einem kleinen Museum, in dem Joseph Beuys, A.R. Penck und andere wichtige Vertreter der Zeitgenossenschaft vereint sind.
Dabei liegen ihm besonders junge Künstler am Herzen, die ihren eigenständigen Stil entwickelt haben und nicht stromlinienförmig im Trend schwimmen, sondern mit Arbeiten gegen den Strich bestechen. „Mir geht es darum, neue Künstler zu entdecken und zu fördern.“ So fiel die Wahl auf ein Werk von Julia Bünnagel nicht zufällig.