Mülheim. . Barbara Thönnes tritt die Nachfolge von Gerhard Ribbrock als Museumspädagogin an und baut das kulturelle Vermittlungsangebot weiter aus.
Im Kunstmuseum war nach dem Ausscheiden von Gerhard Ribbrock die Stelle des Museumspädagogen gut anderthalb Jahre lang vakant. Mitte März hat nun Barbara Thönnes die Nachfolge angetreten. Die Kunsthistorikerin ist im Museum keine Unbekannte, ist sie dort doch schon seit 2012 als Museumspädagogin tätig. Aber diese Tätigkeit füllte keine ganze Stelle aus und war freiberuflicher Art. Parallel zu ihrer Tätigkeit in der Alten Post war die 32-Jährige auch mit Angeboten im Märkischen Museum in Witten und im Josef Albers Museum Quadrat in Bottrop als freie Mitarbeiterin tätig. Alle drei Jobs waren projektbezogen, das heißt Konzepte entwickeln, Anträge schreiben, auf Bewilligung hoffen und so die eigene Existenz absichern. Wie viel Zeit sie an welchem Museum verbrachte, richtete sich somit auch nach der bewilligten Förderung.
Die nun zumindest auf zwei Jahre befristete Stelle ist nicht nur für Barbara Thönnes erfreulich, sondern auch für das Museum, denn es kann seine Anstrengungen auf dem Feld der kulturellen Bildung weiter intensivieren. Obwohl das pädagogische Angebot im vergangenen Jahr etwas auf Sparflamme laufen musste, seien unter den 23.000 Besuchern über 5000 Kinder und Jugendliche gewesen, die an einem Angebot teilgenommen haben, freut sich Museumschefin Beate Reese. Ihre 32-jährige Mitarbeiterin ist nicht nur mit dem Sammlungsbestand des Hauses vertraut, sie kennt auch die Partner aus den anderen Ruhrkunstmuseen und hat vor Ort ein dichtes Netzwerk an Bildungspartnern aufgebaut.
Angebote für jüngere und ältere Kinder
Angebote für Grundschüler und Kindergartenkinder sind schon nichts mehr Besonderes. Demnächst soll es noch ein U3-Angebot geben. „Dafür müssen wir noch eine Wickelkommode besorgen“, kündigt Reese an und freut sich. Für diese Zielgruppe stehe freilich nicht Kunstvermittlung im Vordergrund, sondern die Materialerfahrung. Es geht um das Hantieren mit Folie, Tüchern, Kreide in einem geschützten Raum. Spaß am Matschen, wie es Reese sagt, während die Eltern sich auch die Ausstellung ansehen können. Das Museum wird so neben dem Lernort noch stärker zum Erlebnisort.
Ein Erlebnis der besonderen Art ist auch das vom Bund geförderte Projekt „Wir machen Museum“, dass, wieder in Kooperation mit der Camera Obscura, nun in die zweite Runde geht. Reese und Thönnes sind froh, den Zuschlag erhalten zu haben.
Seit Anfang des Jahres bildet Thönnes wieder junge Kunstvermittler aus. Mit 15 Jugendlichen (12-18 Jahre) hatte sie gerechnet, es kamen 35. Sie werden dann ihr Wissen an Kinder aus dem Offenen Ganztag weitergeben. Dazu wird auch wieder ein Film entstehen.
Auch Kurse für Erwachsene
Das Museum bietet nicht nur Kurse für Kinder und Jugendliche an. An diesem Sonntag (13-17 Uhr) können sich auch Erwachsene in einem Workshop in der Technik des Farblinolschnitts versuchen: 25 Euro, 455-4138.
Englisch sprechen im Museum? Kunst bietet immer Anlässe zum Gespräch. Nach Altersklassen getrennt gibt es zwei Angebote für Schulen sowie Material für die Lehrkräfte, aber auch regelmäßig offene Führungen.