Mülheim. . Ein Heißener sollte 100 Euro für Dacharbeiten zahlen, die er nie bestellt hatte. Die Polizei warnt: Betrüger spähen zudem Einbruchsobjekte aus.

Ein Anwohner aus Heißen hatte am Dienstag, 26. April, eine Begegnung mit zwei mutmaßlichen Trickbetrügern. „Ein junger Mann aus Ungarn klingelte an unserer Haustür“, berichtet der Heißener. „Er war sehr hartnäckig und bot mir an, die Dachrinnen an unserem Haus für 30 Euro zu reinigen.“ Sein Kollege habe gleich mit den Arbeiten angefangen.

„Die beiden Männer wollten mir einreden, irgendwelche Mängel müssten behoben werden, sie hätten Material dabei.“ Am Ende verlangten sie 100 Euro für die Reinigung, da sie so viel Arbeit gehabt hätten. „Außerdem versuchten sie mich auszuhorchen, wollten mir Uhren, Schmuck, Gold und Handys abkaufen und haben möglicherweise das Grundstück und die Nachbarschaft ausgekundschaftet.“ Der Anwohner hat sich das Kennzeichen und Merkmale des weißen Transporters notiert. Um die mutmaßlichen Trickbetrüger loszuwerden, hat er ihnen 75 Euro gegeben. „Ich war froh, dass sie sich damit zufriedengaben und wegfuhren“, sagt der junge Mann.

Altbekannte Masche

„Hierbei handelt es sich um eine altbekannte Masche“, bestätigt Polizeisprecher Peter Elke. Die Betrüger treten meist als Handwerker auf und bieten Arbeiten an, etwa am Dach, im Garten oder Teerarbeiten in der Einfahrt zu erledigen. „Dabei versuchen sie, das Grundstück auszuspionieren oder in die Wohnung zu kommen, um zu schauen, ob sich das Objekt für einen späteren Einbruch lohnt.“ Um ihre Masche glaubhaft zu machen, kaufen die Betrüger meist alte Handwerkerwagen auf, teilweise sind diese sogar noch mit Arbeitsmaterial ausgestattet. Die mutmaßlichen Betrüger kennen die Sorgen gerade älterer Hausbesitzer, und versuchen auf diese Weise Geld abzuzocken. Aber: „An diesem Fall sieht man“, so Elke, „dass es nicht nur Ältere, sondern auch Jüngere treffen kann.“

Peter Elke empfiehlt, niemals Geld an die vermeintlichen Handwerker zu zahlen, sondern besser gleich die Polizei zu rufen. „Nur wenn eine Anzeige erstattet wird und uns Hinweise vorliegen, können wir ermitteln.“ Daher rät er dem Heißener Anwohner, sich bei der Polizei zu melden und ihnen die Daten zum Kennzeichen und dem Automodell zu übermitteln. Auch gescheiterte Betrügereien sollten gemeldet werden. „Nur so können wir Schwerpunkte feststellen und ermitteln.“