Erneut haben Seniorinnen die Masche von Trickbetrügern am Telefon durchschaut. Die Polizei lobt dieses umsichtige Verhalten. „Die vergangenen Monate zeigen, dass ältere Menschen nach wie vor im Fokus von Telefonbetrügern stehen“, so ein Sprecher des Polizeipräsidiums. Der weitaus größte Teil der Angerufenen sei jedoch inzwischen äußerst sensibilisiert und „tritt den Kriminellen verbal mit breiter Brust entgegen“.

So auch am Dienstag zwei Mülheimer Frauen in Menden-Holthausen.

9.55 Uhr: Das Telefon klingelt in einer Wohnung an der Straße Riekenbank. Eine 88-Jährige nimmt den Hörer ab. „Erkennst Du, wer ich bin?“, fragt eine etwa 25 Jahre alte Männerstimme am anderen Ende der Leitung und gibt sich als Enkel aus. Die Rentnerin spricht den Unbekannten mit dem Namen ihres Enkels an. Der gibt auch vor, dieser zu sein und bittet um Bargeld. Er könne den Tankschein nicht bezahlen und wolle vorbeikommen. Die aufgeweckte ältere Dame erwidert: „Das ist doch der Alte-Oma-Trick“. Verdutzt legt der Kriminelle auf.

Vorbeigekommen ist der Trickbetrüger später auch nicht. Die Angerufene gab ihm noch mit auf den Weg, dass sie aus ihrem Fenster sehen kann, wer dort tatsächlich stehe. Die 88-Jährige rief die Polizei an und erstattete eine Strafanzeige.

12.10 Uhr: Bei einer 80-Jährigen ertönt das Telefon an der Straße Schürfeld. Es meldet sich ein Mann mit den Worten „Hallo Mama“. Er gibt vor, der Sohn zu sein und kommt auch gleich zur Sache. Der Trickbetrüger bittet um einen fünfstelligen Betrag Bargeld. Er benötige das Geld, weil er eine Dummheit gemacht habe, gaukelt er der älteren Dame vor.

Die Rentnerin berichtete später, dass ihr sofort klar gewesen sei, dass es sich um einen Kriminellen handelte, und sie mit der Polizei drohte. Der Anrufer kappte daraufhin die Leitung. Eine Anzeige war die Folge, so die Polizei.

Das Kriminalkommissariat hat in beiden Fällen die Ermittlungen aufgenommen und appelliert an alle, stets skeptisch bei derartigen Anrufen zu sein und sich niemals auf derartige Bitten einzulassen.