Mülheim. Wirtschaft trifft Ehrenamt: Der zehnte Ruhrdax brachte in der Stadthalle Menschen zusammen,die auf der einen Seite Hilfe brauchen und auf der anderen Seite helfen wollen.

Dax. Das verbindet man mit Börse, mit Aktiengewinnen und -verlusten. Tatsächlich ähnelt das Stadthallenfoyer beim zehnten Ruhrdax einem Börsenparkett. Viele Menschen gehen umher und sprechen angeregt miteinander – aber nicht über Börsenkurse. Die einen brauchen Hilfe, die anderen wollen sie geben. Organisiert wird der Ruhrdax von den Ehrenamts- und Freiwilligenagenturen des Ruhrgebietes. Das Mülheimer Centrum für bürgerschaftliches Engagement war jetzt nach 2007 zum zweiten Mal Gastgeber. Vertreter aus 40 Unternehmen und 75 sozialen Institutionen gehen aufeinander zu.

Eine Kooperation geht Katrin Neuhäuser vom Verlag an der Ruhr ein. „An einem Tag im Jahr engagieren wir uns als Kollegen für ein soziales Projekt“, erzählt sie. Diesmal wird das Team für eine Einrichtung der Lebenshilfe ehrenamtlich die Gartenarbeit erledigen.

Sparda-Bank fördert Ehrenamt

Auch Ragnhild Geck vom Mülheimer Netzwerk der Generationen und ein Gelsenkirchener Unternehmer werden sich handelseinig. Er will ihr ein Logo und ein Infoblatt für das „fahrbare Nachbarschaftscafé“ gestalten. Und auch der Unternehmer Jochen Tenbergen und Norma Puchstein vom Duisburger Tierschutzzentrum lernen einander besser kennen. Er überlegt, wie er seine Kontakte einsetzen kann, damit das Tierheim neue Zäune, Hundeausläufe und eine optimale Öffentlichkeitsarbeit bekommen kann. „Ich habe viel gearbeitet und viel genommen. Jetzt möchte ich etwas zurückgeben“, sagt Tenbergen.

Wenige Meter weiter lassen sich die Sparda-Banker Barbara Karl und Günter Draken von den Erzieherinnen Julia Schwarzer und Andrea Werheim erklären, wie das Hochbeet, der Carport und ein Fußtastweg auf dem Außengelände der Speldorfer Kindertagesstätte Mandala instandgesetzt werden könnten. „Ich finde es spannend, dass es hier nicht nur um Geld, sondern um eine Arbeitsleistung geht. Wir stellen jeden Mitarbeiter an drei Tagen im Jahr für ein ehrenamtliches, soziales Projekt frei“, sagt der Geschäftsstellenleiter der Sparda-Bank.

Große Konkurrenz

Unterstützer

Als finanzielle Unterstützer saßen die Sparda-Bank, die Rheinisch-Westfälische Wasserwerksgesellschaft, das IT-Unternehmen sowie die Agentur Kreative Kommunikationskonzepte mit im Boot.

In NRW engagieren sich immer mehr der über 14-Jährigen ehrenamtlich. Mittlerweile sind es 43 Prozent der Bevölkerung.

Zuspruch, wenn auch noch keinen Zuschlag bekommt Alfred Beyer von Mitarbeitern der Handelsfirma Tengelmann und des Wasserversorgers RWW. Der Vorsitzende des Vereins für Bewegungsförderung und Gesundheitssport möchte am 18. September ein inklusives Sportfest für Menschen mit und ohne Behinderung veranstalten und sucht ehrenamtliche Helfer. Doch die Konkurrenz ist groß. Auch Margret Zerres von der Caritas braucht ehrenamtliche Helfer für ein inklusives Fest – am 28. August auf dem Kirchenhügel.

Nach 90 Minuten ist die Zeit um. 95 Kooperationen wurden vereinbart. Oberbürgermeister Ulrich Scholten schlägt den Schlussgong.