Mülheim. 71.000 Tonnen Großrohre sind beim Mülheimer Werk von Europipe bestellt für die Trans-Adria-Pipeline. Grundauslastung im Werk gesichert bis Mitte 2018.

Auf der einen Seite die Planungen des Arbeitgebers für einen umfangreichen Stellenabbau, auf der anderen Seite ein zweiter Großauftrag, den der Salzgitter-Konzern innerhalb von nur fünf Wochen verkünden kann: Die Mülheimer Europipe-Belegschaft wandelt derzeit zwischen den Welten.

Am Dienstag verkündete die Salzgitter AG, dass sie den Zuschlag bekommen hat für 71.000 Tonnen Großrohre in der Abmessung von 36 Zoll für einen 110 Kilometer langen Offshore-Teil der Trans-Adria-Pipeline (TAP). Die Rohre, durch die künftig Erdgas aus dem kaspischen Raum gen Europa strömen soll, werden von Europipe gefertigt. Bis Ende 2016 soll das Werk damit beschäftigt sein, die Beschichtung der Rohre wird die Mülheim Pipecoatings übernehmen. 50 Prozent des Vormaterials dürfte traditionell Mannesmann Grobblech an Europipe liefern.

270 Kilometer Großrohre bestellt

„Zusammen mit den zuletzt gebuchten Aufträgen“, heißt es aus der Zentrale der Salzgitter AG, „sichert dies eine gute Grundauslastung von Europipe bis Mitte 2018.“ Erst im März hatte der Konzern kundgetan, dass Europipe 1100 Kilometer Großrohre für den dritten und vierten Strang der Ostsee-Pipeline produzieren wird (Projekt „North Stream II).

Sowohl in der Ostsee als auch beim Bau der Trans-Adria-Pipeline setzen die Investoren wiederholt auf Mülheimer Qualitätsprodukte. Bereits im Oktober 2015 hatte Salzgitter Mannesmann International den Zuschlag für 270 Kilometer Großrohre und 1559 Rohrbögen mit einer Gesamttonnage von 170.000 Tonnen für die TAP-Landstrecke erhalten.