Mülheim. . Stellenabbau drohte. Nun sorgt ein Großauftrag für Europipe wohl für eine deutliche Entspannung.
Zuletzt geisterte vornehmlich das Schreckgespenst namens Stellenabbau durch die Betriebe von Europipe und Salzgitter Mannesmann Grobblech (MGB). Nun sorgt ein Großauftrag für Europipe wohl für eine deutliche Entspannung. Der Großrohr-Spezialist verkündete am Freitag einen 890.000 Tonnen schweren Auftrag für den dritten und vierten Strang der Ostsee-Pipeline.
Der Weltmarktführer in der Herstellung von geschweißten Großrohren aus Stahl hat 44 Prozent des begehrten Kuchens abbekommen, den das Pipeline-Betreiberkonsortium „Nord Stream“ am umkämpften Markt zu verteilen hatte. Von 2500 Kilometern Pipeline werden demnach 1100 in Mülheim produziert. Der Vertrag soll in den nächsten Wochen unterzeichnet sein.
"Eine gute Grundauslastung"
Profitieren wird auch das Werk von Mülheim Pipecoatings, das die Außenbeschichtung und Innenauskleidung der Rohre übernimmt. Wohl traditionell zu 50 Prozent wird Grobblech-Produzent MGB Europipe das Vormaterial liefern. Auch bei MGB dürfte die Erleichterung spürbar sein. Auch dort plante die Salzgitter AG als Konzernmutter zuletzt einen umfangreichen Stellenabbau. Ob derartige Pläne bei Europipe und MGB nun zumindest erst einmal in den Schubladen verschwinden, war am Freitag nicht zu erfahren. Ein Salzgitter-Sprecher sagte: „Es nimmt Druck raus. Aber Dinge, die nötig sind, werden trotzdem in Angriff genommen werden müssen.“
Europipe jedenfalls wird laut eigener Mitteilung ab August bis Mitte 2018 mit dem Großauftrag zu tun haben. „Zusammen mit den zuletzt gebuchten Aufträgen bedeutet dies eine gute Grundauslastung“, hieß es.
Das Projekt „Nord Stream“ ist eine der weltweit größten Offshore-Gaspipelines. Europipe produzierte bereits 1840 Kilometer Großrohre für die ersten beiden Stränge der Ostsee-Pipeline.